04.09.2012, 16:00 Uhr

Versorger sehen im Energiehandel einen Wachstumstreiber

Hamburg - In drei von fünf Energieversorgungsunternehmen geht das Management davon aus, dass die Tätigkeitsfelder Energiehandel und -beschaffung bis 2014 an Bedeutung für das Gesamtergebnis gewinnen. Grund für die Einschätzung ist der steile Aufwärtstrend der Energiepreise, die gleichzeitig stark schwanken. Dies hat die Studie "Branchenkompass 2012 Energieversorger" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut ergeben. Eine geschickte Einkaufspolitik könne demnach erhebliche Gewinnspannen eröffnen. Allerdings mache diese Form des Stromhandels ein professionelles Risikomanagement notwendig.

Preiskampf hat eingesetzt

Beschaffungs- und Handelspreise für Energie rücken verstärkt in das Blickfeld des Managements. 60 Prozent der Entscheider in der Energiebranche sehen hierin einen immer wichtigeren Faktor für den Erfolg ihres Unternehmens. Die Energieexperten von Steria Mummert Consulting erläutern die Situation: "Bei den Energieversorgern hat der Preiskampf eingesetzt und die Unternehmen müssen zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten, um ihre Kunden zu halten. Deshalb haben die Beschaffungspreise und die Beschaffungsstruktur inzwischen eine solch immense Bedeutung."

Professionelles Beschaffungs-Portfoliomanagement

Für eine große Anzahl der Energieversorger bedeutet dies, dass sie, bezogen auf ein professionelles Beschaffungsportfoliomanagement, Neuland erkunden müssen. Das Stromgeschäft besteht heute nicht mehr nur aus Energieerzeugung und Netzbetrieb, sondern auch zu einem merklichen Teil aus Geschäften an der Strombörse. Die Energieversorger begegnen dieser Aufgabe mit dem nötigen Respekt: 74 Prozent der Unternehmen investieren in ein Risikomanagement im Beschaffungsbereich, inklusive der dazugehörigen Liquiditätssteuerung. Auf diese Weise soll zum einen die Einsatzbereitschaft bei günstigen Kursen gesichert werden, zum anderen sollen so riskante Spekulationen von vornherein ausgeschlossen werden.

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