28.03.2013, 15:46 Uhr

Großbritannien 2012: Neuer Rekord-Rückgang bei der Ölproduktion

Münster/London – Die Ölproduktion in Großbritannien ist im Jahr 2012 erneut deutlich zurückgegangen. Wie das britische Ministerium für Energie und Klimaschutz (DECC) anhand vorläufiger Zahlen mitteilt, ist die inländische Rohölproduktion 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent zurückgegangen und erreichte eine Größenordnung von rd. 42,1 Mio. Tonnen (2011: 48,6 Mio. t.). Insgesamt habe die Ölförderung in der Nordsee und an Land damit den niedrigsten Stand seit dem Peak im Jahr 1999 erreicht, auch der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sei ein Rekordwert, so das DECC. Als Grund für den Rekord-Rückgang sieht das Ministerium den bereits länger anhaltenden Trend, wonach die Ölförderung zurückgeht sowie technische Ausfälle im letzten Jahr. In Folge der gesunkenen Inlandsproduktion stieg der Import von Rohöl und natürlichem Flüssiggas 2012 um 9,2 Prozent, auf 55,2 Mio. t (2011: 50,6 Mio. t).

Gesamte Nordsee-Förderung ist rückläufig

In den letzten Jahren ist die Rohölförderung in der Nordsee deutlich zurückgegangen. So wurden nach einer IWR-Untersuchung im Jahr 2011 nur noch 124,7 Mio. t Rohöl in der Nordsee von den Öl-Anrainerstaaten gefördert. Gegenüber dem Vorjahr 2010 (140 Mio. t) entspricht dies bereits einem deutlichen Rückgang um 12 Prozent. Bislang markierte damit das Jahr 2012 den niedrigsten Stand der Ölförderung seit 30 Jahren (1982). In der gesamten Nordsee wurde der Peak der Rohölförderung bereits 1996 mit 260 Mio. t erreicht. Im Vergleich dazu ist die Förderung bereits um über 50 Prozent zurückgegangen, so ein Ergebnis der IWR-untersuchung. Aufgrund der vorliegenden Daten geht das IWR davon aus, dass das Nordsee-Öl bis 2020 bedeutungslos sein wird. Angesichts der vorläufigen Daten aus Großbritannien deutet nun vieles darauf hin, dass sich die prognostizierte Entwicklung in diesem Jahr beschleunigt fortsetzt.


Grafik: Entwicklung der Ölförderung in der Nordsee (1971 - 2011)

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© IWR, 2013