03.05.2013, 16:21 Uhr

Bayern: Energieminister Zeil eröffnet Centrum für Energie-Speicherung

Sulzbach-Rosenberg - Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Martin Zeil hat den Startschuss für das Centrum für Energiespeicherung in der Oberpfalz gegeben. Der Freistaat Bayern fördert die Forschung und Entwicklung von chemischen und thermischen Energiespeichern beim Institutsteil von Fraunhofer Umsicht mit 12,6 Millionen Euro in fünf Jahren. „Der Umbau der Energieversorgung stellt uns vor besondere Herausforderungen. Leistungsfähige Energiespeicher sind eine notwendige Voraussetzung für die Energiewende. Deswegen unterstützt die Staatsregierung die Forschung und Entwicklung neuer Energietechnologien hier bei Fraunhofer Umsicht in Sulzbach-Rosenberg“, so Minister Zeil.

Forschung an neuen Speichertechnologien

„Am Centrum für Energiespeicherung werden die Systemzusammenhänge der Energieerzeugung und des Energiebedarfs untersucht und gegenübergestellt. Darauf aufbauend arbeiten wir u. a. an der Wandlung von Überschussstrom und organischen Abfällen zu Gasen, Treibstoffen und Biokohle“, ergänzt Professor Dr. Andreas Hornung, seit 1. Januar 2013 Leiter des Institutsteils in Sulzbach-Rosenberg. Hornung ist zuversichtlich, in Kürze ein funktionierendes System am Markt anbieten zu können, das Reststoffe aus Biogasanlagen unter Einsatz von Überschussstrom aus Wind- und Sonnenenergie in speicherbare Brennstoffe umwandelt. Ein weiteres Forschungsfeld der Ingenieure sind thermische Speicher, die Wärme zeitlich und örtlich flexibel nutzbar machen. Die sog. Latentwärmespeicher sollen die Kosten und den Ressourcenverbrauch von Industrieprozessen senken und die Energieeffizienz erhöhen.

Vernetzung in Deutschland und Europa

Fraunhofer arbeitet zudem an der Verbesserung bereits bestehender Technologien. Seit Beginn des Jahres ist in den Technikumshallen eine Anlage zur Optimierung von Druckluftspeichern in Betrieb. Gemeinsam mit drei großen Energieversorgern untersuchen die Forscher, wie die Luft möglichst energiesparend in die Erde verpresst und im Anschluss möglichst effizient verstromt werden kann. Zudem ist die Vernetzung des Instituts von herausragender Bedeutung: „Wir sind ein bayerisches Institut mit Wurzeln in Nordrhein-Westfalen und arbeiten mit den anderen Forschungseinrichtungen in Nürnberg, München und Bayreuth und vor allem dem bayerischen Mittelstand eng zusammen. Wichtig ist uns aber auch die internationale Kooperation u. a. mit unseren Forschungspartnern in Italien und England“, betonte Professor Hornung, der selbst an der Aston Universität in Birmingham (England) lehrt und dort ebenfalls das European Bioenergy Research Institute (EBRI) leitet.


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