07.06.2013, 10:16 Uhr

Strom: RWE-Kernkraftwerk Emsland fährt wieder hoch

Lingen - Das Kernkraftwerk Emsland ist nach dem Ende der Revision wieder hochgefahren worden. Während der Revision erfolgte der Austausch von 44 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns. Mehr als 6.200 Arbeitsvorhaben seien zu bewältigen gewesen, erklärte RWE. Rund 1.400 Fachkräfte von Partnerfirmen waren im Einsatz. "Wir haben erneut mehr als 24 Millionen Euro investiert, um so das hohe Sicherheitsniveau unserer Anlage auch weiter zu gewährleisten", erklärt Dr. Jürgen Haag, Leiter des Kernkraftwerks. Die besonderen Arbeiten, wie der Austausch eines großen Maschinentransformators, seien im vorgesehenen Zeitfenster erledigt worden. Innerhalb der Revision sind zwei meldepflichtige Ereignisse aufgetreten, die fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen der Aufsichtsbehörde in der Kategorie N (Normal) gemeldet worden seien. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) sind sie der Stufe 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen. Im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums begleiteten rund 50 unabhängige Sachverständige die Revisionstätigkeiten. Nach Abschluss aller Arbeiten und Prüfungen erteilte die Aufsichtsbehörde die Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Emsland.

Stromversorgung läuft auch in KKW-Revisionszeit einwandfrei

Rund drei Wochen lang war das Kernkraftwerk Emsland mit einer elektrischen Netto-Nennleistung von über 1.300 Megawatt (MW) abgeschaltet. An dem Kraftwerk ist auch E.ON mit einem Anteil von 12,5 Prozent beteiligt. Generell nutzen die Kraftwerksbetreiber die Sommerzeit für Revisionen. Von Frühling bis Herbst werden die noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland sukzessive für jeweils einige Wochen vom Netz genommen. Von Anfang April bis Ende Oktober 2013 sind es nur wenige Wochen, in denen sämtliche neun Atomkraftwerke gleichzeitig am Netz sind. Die Stromversorgung wird fast im gesamten Zeitraum sichergestellt, ohne dass alle Kernkraftwerke gleichzeitig Strom produzieren. Endgültig abgeschaltet werden die nächsten Atommeiler im Rahmen der Energiewende in den Jahren 2015 (Grafenrheinfeld) bzw. 2017 (Gundremmingen B). Spätestens bis Ende 2022 wird vollständig auf die Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung in Deutschland verzichtet.

Atomkraftwerk Gundremmingen bleibt weiter abgeschaltet


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