London Array: Größter Offshore-Windpark der Welt eingeweiht
Margate, Großbritannien / Erlangen - Die Einweihung des weltweit größten Offshore-Windparks "London Array" erfolgt heute in Großbritannien. Siemens hat dafür alle 175 Offshore-Windenergieanlagen und die Netzanbindung bereitgestellt. Zu den Eignern des Windparks zählen Dong Energy, E.ON und Masdar. Gemeinsam mit Dong Energy verantwortet Siemens zudem die Wartung des Windkraftwerks. Mit einer Gesamtleistung von 630 Megawatt (MW) soll der Windpark rund eine halbe Millionen Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen können. "London Array ist der weltweit größte Offshore-Windpark und markiert einen Meilenstein in der Entwicklung der Windenergie auf dem Meer. Das Projekt unterstreicht die führende Position von Siemens in diesem attraktiven Wachstumsmarkt", sagte Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. Sämtliche Turbinen sind in Betrieb genommen und das Gesamtprojekt an den Kunden übergeben worden, erklärte eine Siemens-Sprecherin. Das Betreiberkonsortium hat sich zudem im Rahmen einer weiteren Ausschreibung von Offshore-Projekten in Großbritannien um den Ausbau von London Array um weitere 240 MW beworben.
175 Windturbinen mit einer Leistung von 3,6 MW geliefert
Der Offshore-Windpark London Array liegt in der Themse-Mündung, rund 20 Kilometer von der Küste von Kent und Essex entfernt. Siemens hat 175 Windkraftanlagen mit einem Rotordurchmesser von 120 Metern und einer Leistung von jeweils 3,6 MW geliefert und installiert. Das Unternehmen hat auch die Anbindung des Windparks an das Stromnetz veranlasst und dafür zwei Offshore-Umspannstationen in der Nordsee sowie ein Umspannwerk auf dem Festland aufgestellt. Der erzeugte Strom wird zunächst in einer der Umspannstationen auf See gebündelt und dann mit Hochspannungsseekabeln an die Küste befördert. Laut Siemens konnte bei der Verwirklichung des Windparks die Standardisierung der Prozesse für Fertigung, Transport, Logistik und Installation weiter verbessert werden. "Projekte dieser Größenordnung leisten einen wichtigen Beitrag zur weiteren Industrialisierung der Offshore-Windkraft", sagte Peter Löscher.
Bis 2020 18 GW Offshore-Windenergie in Großbritannien geplant
Im Energiesystem Nordeuropas nimmt die Offshore-Windenergie stetig an Bedeutung zu. Dabei sind Großbritannien und Deutschland die größten Märkte und nehmen sich große Ausbauziele vor. Aus Sicht des Unternehmens wird die Energiewende nur mit einem weiteren Zubau an Offshore-Windkraftwerken gelingen. Die deutsche Regierung plant bis zum Jahr 2020 den Ausbau der installierten Offshore-Leistung auf 10 Gigawatt (GW). Großbritannien will im gleichen Zeitraum bis zu 18 GW auf See errichten. Diese Strommenge würde etwa ein Fünftel des britischen Strombedarfs decken. Siemens hat weltweit bisher rund 1.100 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 3,4 GW auf See installiert, davon etwa zwei Drittel in Großbritannien. Derzeit hat Siemens Aufträge für Offshore-Projekte mit einer Leistung von rund 4,6 GW gebucht.
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