Danfoss steigt dick bei SMA ein
Niestetal / Nordborg, Dänemark – Der deutsche Wechselrichter-Produzent SMA holt sich einen neuen Partner und Investor ins Boot. Mit der Danfoss A/S aus Dänemark strebt SMA eine enge strategische Partnerschaft an, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen.
Zu diesem Zweck beteiligt sich Danfoss mit 20 Prozent an SMA und plant den Verkauf des kompletten Solar-Wechselrichtergeschäfts an SMA. Die Aktie von SMA klettert am Mittwochvormittag um knapp sieben Prozent. Danfoss gilt eines der führenden Unternehmen für Energieeffizienz und für die Reduzierung von Schadstoffemissionen.
Danfoss kauft knapp sieben Mio. Aktien für 305 Mio. Euro
Danfoss wird 6,94 Mio. Aktien der SMA Solar Technology AG zum Kurs von 43,57 Euro von den Unternehmensgründern, ihren Familien und Stiftungen übernehmen. Der Barkaufpreis entspricht einer Prämie von 50 Prozent bezogen auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 60 Tage. Das Transaktionsvolumen beträgt 302,38 Mio. Euro. Der frei handelbare Streubesitz der SMA Aktie wird nach Abschluss der Transaktion bei 25,05 Prozent liegen. Die SMA Gründer, ihre Stiftungen und Familien werden nach Abschluss der Transaktion 54,95 Prozent der SMA Aktien halten.
Neue Produkte für mittelgroße PV-Anlagen in Europa, USA und China geplant
„Die strategische Kooperation mit Danfoss stärkt die führende Position von SMA im globalen Photovoltaikmarkt. Wir sehen uns einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld und hohen Preisdruck ausgesetzt. In diesem Zusammenhang können wir von der jahrelangen Erfahrung von Danfoss im Bereich der Antriebsumrichter profitieren. Dort herrscht bereits seit langem ein starker Verdrängungswettbewerb. Dementsprechend hat die Danfoss-Gruppe ihre Strategie auf die kontinuierliche Kostenreduktion durch Nutzung der globalen Einkaufsmöglichkeiten und durch Innovationen ausgerichtet. Von der strategischen Allianz können beide Unternehmen gleichermaßen profitieren und ihre Kostenposition nachhaltig verbessern“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.
Zusätzlich werde SMA durch die beabsichtigte Übernahme des Solar-Wechselrichtergeschäfts von Danfoss die Attraktivität ihres Produktangebots erhöhen, heißt es in der Mitteilung von SMA. Nach Genehmigung der Transaktion will SMA neue Produkte für das wachstumsstarke Marktsegment der mittelgroßen Photovoltaikanlagen in Europa, USA und China einführen.
Danfoss will von hohen Wachstumsraten der PV-Industrie profitieren
„Durch die angestrebte Partnerschaft formen zwei führende Spezialisten für Systemtechnik eine der weltweit größten Umrichter-Allianzen. Die Beteiligung von 20 Prozent an SMA ist ein starkes Signal und bestätigt unser kontinuierliches Engagement und Vertrauen in das Solargeschäft. Wir werden unsere Erfahrungen aus der Antriebstechnologie auf Solar-Wechselrichter übertragen und damit die Innovationsgeschwindigkeit erhöhen. Danfoss wird von der Bündelung des Einkaufsvolumens und den hohen Wachstumsraten der Photovoltaikindustrie in den nächsten Jahren profitieren“, erläutert Niels B. Christiansen, President und CEO von Danfoss.
SMA-Aktie klettert 2014 steil
Die Aktie von SMA legt im Börsenhandel am Mittwoch bislang um 6,9 Prozent auf 44,20 Euro zu. SMA war nach dem IPO im Jahr 2008 lange Zeit auch im RENIXX World Aktienindex gelistet, der die 30 weltweit größten börsennotierten Unternehmen der Regenerativen Energiewirtschaft zusammenfasst. Ende 2013 ist SMA jedoch aufgrund der geringeren Marktkapitalisierung abgestiegen. Die Aktie war in 2013 zwar um gut 20 Prozent auf knapp 23 Euro geklettert, hinkte damit jedoch deutlich hinter dem RENIXX (+89,8 Prozent) hinterher. In 2014 hat sich der Aktienkurs von SMA bislang fast verdoppelt.
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