05.08.2014, 12:02 Uhr

Geringerer Energieverbrauch lässt CO2-Ausstoß sinken

Berlin/Köln - In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres war der Energieverbrauch in Deutschland um fast 8 Prozent niedriger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Während der Beitrag regenerativen Energieträger gestiegen ist, war der Verbrauch von Energie aus fossilen Quellen rückläufig.

Hauptgrund für den Rückgang des Energieverbrauches ist nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen die im Vergleich zum Vorjahr deutlich mildere Witterung. Insgesamt erreichte der Energieverbrauch nach vorläufigen Berechnungen von Januar bis Juni eine Größenordnung von 6.572 Petajoule (PJ).

Rückgang der verbrauchsbedingten CO2-Emissionen erwartet

Nach der von der AG Energiebilanzen durchgeführten rechnerischen Bereinigung des Temperatureinflusses und anderer Sonderfaktoren resultiert für den Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2014 ein Rückgang von etwa ein bis zwei Prozent. Weil sich der Verbrauchsrückgang über alle fossilen Energieträger erstreckt, die Erneuerbaren Energien dagegen leicht zulegen konnten, geht die Arbeitsgemeinschaft auf Jahressicht davon aus, dass die verbrauchsbedingten CO2-Emissionen in Deutschland zurückgehen.

Erneuerbare Energien legen als einzige zu

Die Nutzung erneuerbarer Energien verzeichnete in den ersten sechs Monaten insgesamt ein Plus von gut einem Prozent. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank um 28 Prozent. Die Windkraft an Land steigerte ihren Beitrag dagegen um 22 Prozent und die auf See um 9 Prozent. Bei der Photovoltaik gab es ein Plus von 27 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Bruttostromverbrauch erreichte 28,5 Prozent (Vorjahr 24,6 Prozent).

Erdgas- und Steinkohleverbrauch stark rückläufig

Vor allem aufgrund der verglichen mit dem ersten Halbjahr 2013 deutlich milderen Witterung ist nach den der AG Energiebilanzen mit einem Minus von fast 20 Prozent der Erdgasverbrauch zurückgegangen. Rückläufig ist sowohl der Einsatz von Erdgas für Wärmezwecke wie auch in der Kraft-Wärme-Kopplung. Hinzu kamen Produktionsrückgänge in der chemischen Grundstoffindustrie. Auch der Verbrauch von Steinkohle hat deutlich abgenommen und lag um knapp 7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Während sich die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um 7,5 Prozent erhöhten, verminderte sich der Einsatz in Kraftwerken um mehr als 12 Prozent.

Neben einer gesunkenen Gesamtstromerzeugung ist für diese Entwicklung auch die hohe Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien verantwortlich. Der Braunkohleverbrauch verringerte sich wegen geringerer Lieferungen an die Kraftwerke infolge mehrerer Revisionen um knapp 4 Prozent. Der Mineralölverbrauch lag im ersten Halbjahr 2014 um etwa 4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Milde Temperaturen und hohe Bestände bei den Verbrauchern sorgten für einen Rückgang beim Heizölabsatz. Infolge höherer Verkehrsleistungen stieg dagegen der Absatz an Kraftstoffen um mehr als 2 Prozent. Die Kernenergie verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um 1,7 Prozent.

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