02.12.2014, 10:29 Uhr

RWE hält trotz Überkapazitäten an neuem Kohlekraftwerk fest

Essen - Der Essener Energiekonzern RWE hält trotz der gewaltigen Überkapazitäten in Europa an der Fertigstellung des neuen Kohlekraftwerks im niederländischen Eemshaven fest. RWE versucht im dritten Anlauf, alle Genehmigungen zu erhalten. Ostfriesische Kommunen wehren sich.

Eigentlich sollte das niederländische RWE-Kohlekraftwerk Eemshaven bereits 2014 ans Netz gehen. Aber noch hat RWE nicht alle Genehmigungen erhalten. Der Konflikt mit ostfriesischen Kommunen spitzt sich weiter zu.

Ostfriesische Kommunen kritisieren Gutachten

Nach einem Bericht der Ostfriesen Zeitung (OZ) streiten die Kommunen Borkum, Krummhörn und Jemgum weiter gegen das Kohlekraftwerk von RWE in Eemshaven. Mit Hilfe einer Klage beim Raad van State (dem höchsten niederländischen Verwaltungsgericht) wollen sie die endgültige Inbetriebnahme zu verhindern.

Einwände gegen Quecksilber-Gutachten

Streitpunkt ist ein vom Gericht gefordertes Gutachten der RWE zu den Auswirkungen von Quecksilber auf die Umwelt, so die (OZ). Jens Albrecht, Umweltbeauftragter der Stadt Borkum, kritisiert als Verfasser der vorgebrachten Einwendungen, dass die Belastung falsch berechnet worden sei.

Über das Kohlekraftwerk Eemshaven

Das RWE-Kohlekraftwerk Eemshaven, das anteilig auch mit Biomasse befeuert werden kann, soll mit einer Bruttoleistung von 1.600 Megawatt jährlich Strom für 3,2 Millionen Haushalte erzeugen. Die Gesamtinvestitionen betragen laut RWE über 2 Milliarden Euro. Das Kohlekraftwerk ist laut RWE deshalb wichtig, "weil die Niederlande bereits jetzt große Mengen Strom importieren müssen, weil Kraftwerke altersbedingt in nächster Zeit ersetzt werden müssen und weil sie zu 60 Prozent mit dem vergleichsweise teuren und Preisschwankungen unterworfenen Erdgas betrieben werden."

Quelle: IWR Online
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