Elektromobilität: Daimler, RWE, Siemens und Co. setzen Hubject-Chef ab

Berlin – Hinter dem Elektromobilitäts-Joint-Venture Hubject, das für eine branchenübergreifende Plattform zur Vernetzung der Ladeinfrastruktur sorgen soll, stehen deutsche Konzerne wie Bosch, Daimler, RWE und Siemens. Nun haben diese Gesellschafter den bisherigen Geschäftsführer durch ein neues Führungsduo ersetzt.

Seit Beginn des neuen Jahres werden Thomas Daiber und Christian Hahn die Geschäftsführung der Hubject GmbH gemeinsam übernehmen. Daiber war zuvor für den Vertrieb verantwortlich und Hahn hatte die Geschäftsentwicklung sowie die Finanzen der Hubject GmbH geleitet. Andreas Pfeiffer scheidet als bisheriger Geschäftsführer aus.

Neuausrichtung: Hubject will in Europa wachsen

Diese Personalentscheidung hat die Gesellschafterversammlung der Hubject GmbH (BMW, Bosch, Daimler, EnBW, RWE und Siemens) beschlossen, um den aktuellen Veränderungen im Elektromobilitätsmarkt Rechnung zu tragen. Im Rahmen einer Neuausrichtung soll zusätzlich das Tätigkeitsfeld der Hubject GmbH in Europa deutlich ausgeweitet werden. Dazu sollen weitere nationale und internationale Partnerschaften mit Mobilitätsanbietern, Automobilherstellern und Ladeinfrastrukturbetreibern eingegangen werden.

Wie Hubject-Pressesprecherin Juliane Wittek auf Anfrage von IWR Online erklärte, haben die Gesellschafter von Hubject diese Entscheidung getroffen, um den Wachstumskurs des Unternehmens auf nationaler und auch auf internationaler Ebene weiter fortzusetzen und zu verstärken. Nähere Angaben zum Ausscheiden von Andreas Pfeiffer wurden nicht gemacht.

Enges Lade-Netz mit vielen Anforderungen

Der Ausbau der Elektromobilität hinkt in Deutschland hinter den Zielvorgaben her. Nach Plänen der Bundesregierung sollten inzwischen bereits gut 100.000 Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Tatsächlich sind es aber erst etwa 24.000. Ein Problem ist dabei auch ein deutschland- und europaweit eng gespanntes Netz an Ladestationen, die für verschiedene Lade- und Bezahlsysteme kompatibel sein sollen. Genau an dieser Herausforderung setzt die 2012 gegründete Berliner Hubject GmbH an. Das Joint Venture betreibt eine branchenübergreifende Business- und IT-Plattform zur Vernetzung von Ladeinfrastruktur-, Serviceanbietern und Mobilitätsdienstleistern. Das Kompatibilitätszeichen intercharge bildet den Rahmen für die Lade- und Zahlungsprozesse. Bereits über 120 europäische Partner sind laut Hubject inzwischen Teil dieses Netzwerkes.

Weitere News und Infos zum Thema:

© IWR, 2015