23.01.2015, 12:04 Uhr

Abo Invest trotzt schwachem Windjahr

Wiesbaden – Der Betreiber Abo Invest hat für seine internationalen Windpark-Standorte im Jahr 2014 mit mehr Wind und höheren Erträgen gerechnet. Dennoch ist das Unternehmen von seiner Strategie der Risikostreuung überzeugt. Das sehen auch die Analysten von Warburg Research so.

Zudem hat die Abo Invest AG, die sich auch als "Bürgerwindaktie" bezeichnet, neue Projekte in Frankreich ans Netz gebracht. Ein weiterer Windpark wurde in Finnland erworben. Nach Einschätzung der Analysten ermöglicht das "internationale Portfolio attraktive Renditen und eine effiziente Risikostreuung".

Neue Projekte am Netz oder im Bau

Die beiden neuen französischen Windparks Couffé im Departement Loire-Atlantique und St. Nicolas-des-Biefs in der Auvergne mit zusammen zwölf Vestas-Turbinen des Typs V90 verfügen über eine Leistung von zusammen 24 Megawatt (MW). Bei dem Projekt in St. Nicolas sei es sogar gelungen, den Netzzugang schneller zu erwirken als erwartet. Damit hat Abo Invest insgesamt 112,2 MW Leistung in den Ländern Frankreich, Irland und Deutschland am Netz. Zur Ergänzung des Portfolios betreibt Abo Invest zudem eine Biogasanlage in Sachsen-Anhalt.

Als nächstes soll ein Projekt in Finnland folgen. Der Kauf des ersten finnischen Windparks ist bereits abgeschlossen. Das Projekt Haapajärvi (zwei Vestas-Turbinen V126 à 3,3 MW) geht planmäßig im August 2015 in Betrieb. Der Kaufpreis für das finnische Projekt mit "hervorragenden Windverhältnissen" beträgt rund 11,8 Millionen Euro. Abo Invest erwirbt den Windpark ohne Projektfinanzierung einer Bank, um die Eigenkapitalquote des Konzerns zu erhöhen.

Wind wehte schwächer als erwartet

An den Standorten der Abo-Invest-Windparks wehte mit Ausnahme des südfranzösischen Cuq-Projektes der Wind im vergangenen Jahr schwächer als im langjährigen Durchschnitt. Die Stromerträge der Anlagen blieben somit insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Während der Windpark Cuq die Prognose um acht Prozent übertraf, verfehlten Clamecy und Losheim (-26 und -24 Prozent) die vorausgesagten Werte deutlich. In Summe blieb das Portfolio 2014 knapp acht Prozent hinter dem zu erwartenden Durchschnittswert zurück.

Ahn: Risikostreuung hat sich dennoch bewährt

„Auch im schlechten Windjahr 2014 hat sich die Risikostreuung des Portfolios bewährt“, betont Vorstand Dr. Jochen Ahn. „Ein rein deutsches Portfolio hätte die Ertragserwartungen sehr viel deutlicher verfehlt.“

Trotz der schlechten Windverhältnisse im Jahr 2014 hätten alle Projektgesellschaften die operativen Zahlungen und Kapitaldienstverpflichtungen planmäßig geleistet werden können. Die um rund zwei Millionen Euro niedrigeren Erlöse aus der Stromproduktion reduzieren allerdings die Möglichkeiten der Projektgesellschaften, in den kommenden Monaten freie Liquidität an die Muttergesellschaft Abo Invest AG für zusätzliche Investitionen weiterzureichen, so das Unternehmen.

Warburg Research empfiehlt Bürgerwindaktie weiter zum Kauf

Die Analysten von Warburg Research aus Hamburg. Halten an ihrer Kaufempfehlung für Abo Invest fest. Abo Invest profitiere von seinem internationalen Portfolio, das attraktive Renditen und eine effiziente Risikostreuung ermögliche. Außerdem könnten Investoren viele Nachteile klassischer Windpark-Investmentvehikel vermeiden. Wegen des fortgeführten Ausbaus der Windkraftkapazitäten von Abo Invest haben die Experten von Warburg Research das Kursziel um drei Prozent auf 1,70 Euro angehoben.

Quelle: IWR Online
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