01.04.2015, 14:35 Uhr

juwi-Gründer Willenbacher tritt ab

Wörrstadt - Matthias Willenbacher ist Ende März 2015 aus dem operativen Geschäft der juwi AG ausgestiegen. Der 45-jährige Physiker, bekannt auch als Autor des Bestsellers „Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin“, ist neben Fred Jung juwi-Mitgründer (ju steht für Jung, wi für Willenbacher). Nun verlässt er den Vorstand des Projektierers.

Das teilte Dr. Georg Müller, neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats, gemeinsam mit Willenbacher mit. Der Schritt erfolge in "bestem gegenseitigem Einvernehmen". Der zweite juwi-Gründer Jung bleibt als Vorstandsvorsitzender in der operativen Verantwortung.

Willenbacher bleibt Miteigentümer bei juwi

Der Aufsichtsrat dankte Willenbacher für seine herausragenden Verdienste. Gemeinsam mit Jung habe er in Wörrstadt seit der Gründung 1996 das Unternehmen zu einer weltweit tätigen Gruppe mit heute über 1.000 Mitarbeitern ausgebaut. juwi entwickelt heute erneuerbare Anlagen vornehmlich in den Bereichen Solar- und Windenergie auf der ganzen Welt.

Willenbacher betonte, dass er sich „nach fast 20 unheimlich spannenden Jahren, in dem wir das Unternehmen mit einer fantastischen Mannschaft aufgebaut haben, aus dem operativen Tagesgeschäft" zurückziehe. Als Miteigentümer trage er weiterhin Verantwortung für die Entwicklung des Unternehmens und stehe ihm mit seiner Erfahrung zur Verfügung.

Willenbacher erklärte: „juwi und die tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben meine Herzensangelegenheit. Ich bin sicher, dass wir auch in der neuen Aufstellung eine führende Rolle im Zukunftsmarkt erneuerbare Energien haben werden.“

Jung: juwi verfügt über erfolgreiches Geschäftsmodell

Nach den Worten des juwi-Vorstandsvorsitzenden Fred Jung verfügt das Unternehmen über ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Mit der Ende letzten Jahres geschaffenen Partnerschaft mit der Mannheimer MVV Energie seien die Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens gestellt.

Mitte Oktober 2014 wurde bekannt, dass der Versorger MVV Energie nach Windwärts auch bei juwi einsteigt. Die Mannheimer haben 50,1 Prozent der juwi-Anteile übernommen. Zum Februar hin erfolgte dann ein Wechsel in der Vorstandsetage der juwi AG. Der neue Mann Marcus Jentsch kommt von MVV Energie.

Angebot an die Kanzlerin: Firma verschenken gegen Entscheidung für 100 Prozent Erneuerbare

In dem angesprochenen Buch von Willenbacher aus dem Jahr 2013 geht es natürlich auch um den Ausbau der erneuerbaren Energien. Willenbachers Ziel ist eine Entscheidung der Politik für 100 Prozent erneuerbare Energien. Sein Angebot lautete daher, dass er sämtliche Anteile an seinem Unternehmen juwi verschenken, wenn die Bundeskanzlerin die vollständige Energiewende ohne „Wenn und Aber“ umsetzt.

Quelle: IWR Online
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