28.05.2015, 16:15 Uhr

IRENA: Mexiko kann EE-Anteil vervierfachen

Abu Dhabi, VAE – Mexiko verfügt bei erneuerbaren Energien über ein riesiges Potenzial. Bis 2030 könnte fast die Hälfte des Stroms in Mexiko aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Das geht aus einem neuen Bericht der International Renewable Energy Agency (IRENA) hervor.

Im Jahr 2030 könnten nach dem IRENA-Bericht "Renewable Energy Prospects: Mexico" 46 Prozent des Stroms und 21 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Mexiko aus erneuerbaren Energiequellen abgedeckt werden. Voraussetzung dafür ist eine Beschleunigung des Ausbaus, bei Fortsetzung des Business-as-usual-Pfades dürfte der EE-Anteil nur auf 10 Prozent des Energiemixes steigen.

Kostendegression erneuerbarer Energien als Chance für Mexiko

Bis zu 280 Mrd. Kilowattstunden (kWh) könnte Mexiko 2030 aus erneuerbaren Energien produzieren. Dafür bedarf es jedoch eines höheren Tempos beim Ausbau. Denn würde das Land das Tempo beibehalten, wären 2030 nur 18 Prozent des Strombedarfs (116 Mrd. kWh) über erneuerbare Energien gedeckt. Um die Marke von 46 Prozent zu erreichen, müssten in Mexiko nach IRENA-Angaben Wind- und Solaranlagen mit je 30.000 Megawatt (MW) zugebaut werden. Beide Technologien zusammen könnten so 26 Prozent der Stromerzeugung im Jahr 2030 abdecken. Die Solarthermische Leistung zur Wärme- und Kälteerzeugung für Gebäude und Industrie könnte laut IRENA auf 33.000 MW steigen.

„Dieser Bericht zeigt, dass Mexiko seine Kapazitäten an erneuerbaren Energien signifikant erhöhen könnte – und das kostengünstig“, so Dolf Gielen, Direktor des Innovations- und Technologiezentrums der IRENA. „Die drastischen Kostenrückgänge bei den Technologien sind eine echte Chance für Mexiko, seinen Erneuerbare-Energien-Anteil weiter auszubauen und so die Region hin zu einer sauberen Energie-Zukunft zu führen“, so Gielen weiter.

Hohe Kostenersparnis durch erneuerbare Energie

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien könnte Mexiko nach IRENA-Angaben den Bedarf an konventionellen Energieträgern deutlich reduzieren. So hätte Mexiko das Potenzial, bis 2030 den Gesamtkohlebedarf des Landes im Vergleich zum „Business-as-usual“–Szenario um 62 Prozent zu senken, den Bedarf an Erdgas um 21 Prozent und den an Öl um 6 Prozent. Dadurch kämen auch Ersparnisse auf das Land zu. Die IRENA hat berechnet, dass eine jährliche Nettoersparnis von 1,6 Mrd. US-Dollar im Jahr 2030 möglich ist. Bezieht man die externen Kosten mit ein, die durch eine verbesserte Gesundheit und geringere Treibhausgasemissionen eingespart werden, so wird die jährliche Ersparnis auf 11,6 Mrd. US-Dollar beziffert.

Umdenken erforderlich

Für die Umsetzung des EE-Ausbaus sind aber Änderungen in den politischen Rahmenbedingungen erforderlich, so die Agentur. Stromleitungen, Ausbau und Netzintegration müssten gut geplant werden, um alle erneuerbaren Technologien ins System zu integrieren. Außerdem seien neue Gesetze erforderlich, um den Anteil erneuerbarer Energien bei Gebäudeheizungen, Industriewärme und im Transportsektor zu erhöhen.

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