13.10.2015, 10:08 Uhr

Auto-Professor Bratzel sieht VW-Skandal ebenfalls als Chance für Elektroautos

Münster – Auch Experten der Automobil-Industrie sehen im aktuellen Abgasskandal um Dieselmotoren von VW eine Chance für den raschen Ausbau der Elektromobilität. So hat sich nun der Autoexperte Professor Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach geäußert. Branchenunternehmen sehen dies ähnlich.

Medienberichten zufolge hatte der Fachmann, der gerade im Rahmen der aktuellen VW-Affäre ein gefragter Kommentator für diverse Medien ist, die Chancen dieser Krise betont. Laut Bratzel sei jetzt die Zeit, auf andere verbrauchsarme Technologien wie Hybrid- oder Elektroautos zu setzen.

Bratzel nennt deutsche Batterie-Produktion und Schnellladenetz als Voraussetzung

Bratzel erklärte zwar auch, dass der Diesel auch aus Klimaschutz-Gründen kurzfristig nicht zu ersetzen sei, da er bis zu 25 Prozent weniger CO2 ausstoße als ein Benziner. Doch die Autoindustrie müsse sich fragen, ob eine Weiterentwicklung des Diesel noch sinnvoll sei. Der Skandal solle als Initialzündung für eine Neuorientierung dienen, so Bratzel laut Agenturberichten. Als wichtigste Voraussetzungen nannte er, dass die Batterien in Deutschland entwickelt werden und dass ein Schnellladenetz für Elektroautos aufgebaut werde.

DiCaprio sichert sich Filmrechte für VW-Abgasskandal

Ähnlich wie Bratzel sieht es die Lautlos durch Deutschland GmbH aus Berlin. Das Unternehmen vermittelt in zahlreichen Projekten wie Flottenoptimierungen und innovativen Elektro-Carsharing-Angeboten den Nutzen der Elektromobilität. Nach Einschätzung der Gesellschaft zeigt der VW-Skandal, für den sich inzwischen Hollywoodstar und Umweltaktivist Leonardo DiCaprio die Filmrechte gesichert hat, dass Umweltschutz mit Verbrennungsmotoren nicht möglich sei. Dies sei inzwischen die Haltung etlicher Experten im Verkehrssektor, so die Lautlos durch Deutschland GmbH. Die einzige Alternative laute daher: Umstellung des Verkehrs auf 100 Prozent Elektromobilität.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015