10.11.2015, 12:34 Uhr

Helmholtz-Gemeinschaft finanziert Nachwuchs-Forscherteam zu solaren Brennstoffen

Berlin - Am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) baut die Forscherin Dr. Kathrin Maria Aziz-Lange eine Nachwuchsgruppe zum Thema Solare Brennstoffe auf. Dazu wurden nun die entsprechenden Mittel bewilligt. Die Gruppe untersucht Materialsysteme, die mit Sonnenlicht Wasser spalten und so die flüchtige Solarenergie chemisch im Brennstoff Wasserstoff speichern können.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhält Aziz-Lange eine jährliche Förderung in Höhe von 250.000 Euro, die zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft und zur anderen Hälfte durch das HZB finanziert wird.

Aziz-Lange interessiert sich für „Fehlstellen“

Kathrin Aziz-Lange interessiert sich insbesondere für die Rolle von sogenannten Fehlstellen in der Struktur neuartiger Materialsysteme. Diese Fehlstellen können sowohl zu gewünschten als auch zu unerwünschten Eigenschaften führen. Aziz-Lange will daher die Entstehung von Fehlstellen in Katalysatoren und lichtabsorbierenden Materialien beobachten und untersuchen, wie sich Fehlstellen in diesen Materialsystemen im Kontakt mit Elektrolyt-Flüssigkeiten, unter elektrischer Spannung und bei Bestrahlung mit Licht verhalten. Dafür kann sie auf verschiedene spektroskopischen Methoden zugreifen, die in den Forschungseinrichtungen von HZB, der Max-Planck-Gesellschaft und der Technischen Universität Darmstadt verfügbar sind.

Insgesamt 17 "exzellente" Nachwuchs-Forscher bauen Teams auf

Aziz-Lange ist dabei eine von insgesamt 17 "exzellenten" Nachwuchswissenschaftlern, die nun ihre eigenen Forschungsgruppen aufbauen können. Sie wurde Ende Oktober wie die 16 weiteren Forscher aus insgesamt 250 internationalen Bewerbungen durch die Helmholtz-Gemeinschaft ausgewählt.

"Wir freuen uns, dass Kathrin Aziz-Lange in dem strengen Auswahlverfahren die Jury von ihrem Forschungsvorhaben überzeugt hat, und dass sie nun am HZB die Forschung zu Solaren Brennstoffen verstärken wird", sagte dazu Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, die wissenschaftliche Geschäftsführerin der HZB.

Das Förderprogramm für die Helmholtz-Nachwuchsgruppen richtet sich an hoch qualifizierte Nachwuchskräfte, deren Promotion zwei bis sechs Jahre zurückliegt. Nach rund vier Jahren werden alle Gruppen einer Zwischenevaluation unterzogen. Falle diese "sehr positiv" aus, erhalten die Gruppenleiterinnen oder Gruppenleiter "in der Regel" eine langfristige Perspektive am Zentrum. Darüber soll das Programm die Vernetzung von Helmholtz-Zentren und Universitäten stärken. Kathrin Aziz-Lange ist beispielsweise an der Universität Bielefeld tätig und qualifiziert sich damit auch für eine Universitätskarriere.

Quelle: IWR Online

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