21.12.2015, 08:14 Uhr

Siemens baut Erdgas-KWK-Kraftwerk für Vattenfall

Berlin - Vattenfall Europe Wärme und Siemens sind dem Neubau einer Kraft-Wärme-Kopplung(KWK-)-Anlage in Berlin-Marzahn einen Schritt näher gekommen. Befeuert werden soll das Kraftwerk mit Erdgas. Allerdings steht die finale Investitionsentscheidung von Vattenfall noch aus.

Die Vattenfall Europe Wärme AG und die Siemens AG haben den Generalunternehmer-Vertrag über die Errichtung und den Vertrag über Serviceleistungen während des Betriebs für die geplante neue KWK-Anlage unterzeichnet. Diesem Auftrag war ein längeres internationales Bieterverfahren vorausgegangen, aus dem Siemens als Sieger hervorging.

Gas- und Dampfturbinen-Anlage mit 260 MW elektrischer Leistung

Insgesamt sieben Unternehmen hatten sich um den Bau der neuen KWK-Anlage beworben. Mit einer Kapazität von rund 230 Megawatt (MW) thermischer und 260 MW elektrischer Leistung soll die hocheffiziente, erdgasgefeuerte Gas- und Dampfturbinen-Anlage ab 2020 in Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Fernwärme für Berlin erzeugen.

„Mit dem erfolgreichen Abschluss der Vertragsverhandlungen mit Siemens kommen wir der Umsetzung des Projekts ein gutes Stück näher. Er unterstreicht unser Bekenntnis zu Berlin. Die Ziele Berlins, den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren, sind auch unsere Ziele. Gemeinsam gestalten wir die Wärmewende.“, freut sich Gunther Müller, Sprecher des Vorstandes der Vattenfall Europe Wärme AG.

Berlin will CO2-Emissionen bis 2020 halbieren

Vattenfalls Pläne sind Teil der im Herbst 2009 zwischen Vattenfall und dem Berliner Senat unterzeichneten Klimaschutz-Vereinbarung. Darin hat sich Vattenfall dazu verpflichtet, seine CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 zu halbieren.

„Wir freuen uns, als verlässlicher Partner für die Realisierung des neuen Heizkraftwerkes an der Seite Vattenfalls zu stehen,“ sagt Willi Meixner, CEO der Siemens Division Power & Gas. „Umweltfreundliche gasbefeuerte KWK-Anlagen wie Berlin-Marzahn können eine wichtige Rolle bei der weiteren Umsetzung der Energiewende in Deutschland und den Ballungszentren auf der Welt spielen“, ergänzt Meixner.

Änderungsgenehmigung steht noch aus

Die Konkretisierung der technischen Ausgestaltung der geplanten KWK-Anlage bedarf nun noch einer sogenannten Änderungsgenehmigung beim Berliner Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LAGetSi). Laut Vattenfall entspreche sie dem „üblichen Prozedere“ und werde mehrere Monate in Anspruch nehmen. Die Erteilung der Genehmigung ist Voraussetzung für eine finale Investitionsentscheidung von Vattenfall für das Vorhaben im Ostteil Berlins.

Quelle: IWR Online

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