01.04.2016, 12:01 Uhr

Nach historischem Tief: Börsen-Strompreis stabilisiert sich im März

Münster – Die Strompreise sind an der Börse im März 2016 wieder leicht gestiegen, nachdem sie im Februar auf das Niveau von 2002 gesunken waren.

Im Marktgebiet Deutschland/Österreich lag der durchschnittliche Börsenpreis für eine Kilowattstunde (kWh) Grundlaststrom im März 2016 bei 2,43 Cent. Das sind gut zehn Prozent mehr als noch im Februar.

Teilweise Stabilisierung bei Spotmarkt-Preisen

Am Spotmarkt der Epex Spot beläuft sich der mittlere Strompreis für Grundlaststrom in Deutschland im Day-ahead-Handel im März 2016 auf 2,43 Cent/kWh. Gegenüber Februar 2016 notiert der Grundlastpreis damit um 10,5 Prozent höher (Februar 2016: 2,20 Cent/kWh). Im März hat sich der Strompreis damit ein wenig erholt. Im Vormonat war der Strompreis für Deutschland/Österreich um 22 Prozent auf das Niveau von 2002 eingebrochen. Der Preis für Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) sinkt im März 2016 dagegen weiter um 1,2 Prozent auf 2,57 Cent/kWh (Februar 2016: 2,60 Cent/kWh).

Auch mit Blick auf die letzten zwölf Monate geben die Strompreise weiter deutlich nach. Gegenüber dem März 2015 (3,13 Cent/kWh) sinkt der Preis für Grundlaststrom um 22,4 Prozent. Auch der Preis für Spitzenlaststrom fällt um 25,3 Prozent (März 2015: 3,44 Cent/kWh). Nach der Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, lag der mittlere Preis für Spitzenlaststrom im März 2016 bei 2,73 Cent/kWh.

Strompreise in den Nachbarländern driften auseinander

Während sich in Frankreich ein ähnliches Bild wie in Deutschland abzeichnet, fällt der Strompreis in der Schweiz im März deutlich ab. Der Preis für Grundlaststrom im Day-ahead-Handel steigt in Frankreich um 6,3 Prozent auf 2,71 Cent/kWh (Februar 2016: 2,55 Cent/kWh). Auf Jahressicht fällt der Strompreis um 38,1 Prozent (März 2015: 4,38 Cent/kWh). In der Schweiz sinkt der Preis für Grundlaststrom im März 2016 um 14,6 Prozent auf 2,92 Cent/kWh (Februar 2016: 3,42 Cent/kWh) und damit den dritten Monat in Folge. Im Vorjahresvergleich gibt dieser Strompreis damit um 34,4 Prozent nach (März 2015: 4,45 Cent/kWh).

Stabilisierung am Terminmarkt

Eine leichte Stabilisierung ist auch beim Terminmarktpreis zu beobachten, der zuvor drei Monate in Folge gefallen war. Der mittlere Terminmarktpreis für Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2017 notiert im März 2016 bei 2,20 Cent/kWh und damit 1,4 Prozent höher als im Vormonat (Februar 2016: 2,17 Cent/kWh). Der Preis für Stromlieferungen in der Zukunft verharrt damit auf niedrigem Niveau. Gegenüber dem Vorjahr sinkt der Terminmarktpreis im März um 31,9 Prozent (März 2015: 3,23 Cent/kWh).

An den Strombörsen wird derzeit das Lieferjahr 2019 am günstigen gehandelt. Marktteilnehmer können sich für 2,09 Cent je kWh mit Strom eindecken. Etwas teurer ist das Lieferjahr 2018 (2,12 Cent/kWh). Auch die Preise für die weiteren Lieferperioden bewegen sich auf dem Niveau des Lieferjahres 2018. Mit 2,27 Cent/kWh ist Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2022 derzeit der teuerste, während Strom für das Lieferjahr 2017 für 2,24 Cent die kWh zu bekommen ist (Abrechnungspreise vom 31.03.2016).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online

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