06.06.2016, 09:56 Uhr

Solarhaus von Baywa r.e. erreicht 80 Prozent Autarkie

München - Rund ein Jahr nach Bauende des Plus-Energie-Solarhauses in Tübingen zieht Baywa r.e. eine positive Bilanz. Das Haus erreicht mit einer auf Photovoltaik basierenden Energieversorgung einen Autarkiegrad von etwa 80 Prozent.

Dieser Autarkiegrad, in den ersten 12 Monaten seit März 2015 bezieht sich sowohl auf die Stromversorgung als auch auf die Bereiche Warmwasser und Heizung. Denn der über eine PV-Anlage erzeugte Strom wurde von den Bewohnern des Einfamilienhauses direkt genutzt und auch für die Heizung und die Warmwasserversorgung eingesetzt.

Autarkiegrad auch im Dezember hoch

Die Auswertung zeigt laut Baywa r.e. außerdem, dass die installierten Systemelemente im gesamten Evaluationszeitraum 100 Prozent zuverlässig funktionierten. Von März bis Oktober erreichte das Plus-Energie-Solarhaus Autarkiegrade von annähernd 100 Prozent. Auf konstant hohem Niveau blieben Leistung und Unabhängigkeit des Hauses auch über den gesamten Winter hinweg: Im Dezember 2015 etwa war ein Autarkiegrad von 72 Prozent zu verzeichnen. Mehr als die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs (52 Prozent) ließ sich in diesem Wintermonat direkt durch die PV-Anlage decken, weitere 20 Prozent stammten aus dem in der Batterie zwischengespeicherten PV-Strom. Mit diesen Zahlen widerlegt BayWa r.e. das Vorurteil, dass Photovoltaik nur mit Blick auf die Jahresbilanz erfolgreich sei.

Unabhängigkeit mit Standard-Solarprodukten

Günter Haug, Geschäftsführer von BayWa r.e., freut sich über diesen Erfolg: „Bei der Konzeption des Plus-Energie-Solarhauses trieb uns die Frage an, wie unabhängig eine solare Hausenergieversorgung sein kann. Das Ergebnis hat auch uns überrascht: Mit einem Autarkiegrad von 80 Prozent konnten wir unsere eigene Prognose sogar leicht übertreffen. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir ausschließlich auf Produkte gesetzt haben, die sich bereits beim Kunden bewährt haben. Damit beweisen wir: Mit Photovoltaik kann die Energiewende bereits heute in den eigenen vier Wänden gelingen.“

PV-Anlage, Batterie, Luft/Wasser-Wärmepumpe sowie Pufferspeicher

Das Konzept des Plus-Energie-Solarhaus beruht auf der Kombination verschiedener innovativer Technologien. Herzstück des Hauses mit dem KfW-Effizienzhaus-Standard 55 ist die 30 Kilowatt starke Photovoltaik(PV)-Anlage. Zum hohen Autarkiegrad tragen außerdem ein elektrischer 16 Kilowattstunden-Speicher von Hoppecke und eine Inverter-Luft/Wasser-Wärmepumpe von Stiebel Eltron sowie ein 1.500 Liter-Pufferspeicher bei. Der SMA Sunny Home Manager steuert gezielt alle Komponenten und somit das gesamte Energiemanagement, um einen maximalen Eigenverbrauch zu erreichen.

Baywa r.e. bringt das Konzept aus Tübingen in Serie: Gemeinsam mit dem Bereich Baustoffe der Baywa AG und weiteren Kooperationspartnern realisiert BayWa r.e. in Hügelshart nahe Augsburg eine Siedlung auf Effizienzhaus Plus-Niveau.

Quelle: IWR Online

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