07.06.2016, 10:59 Uhr

Was Töpfer, Merkel, Trittin und Gabriel für immer verbindet

Berlin – Walter Wallmann (CDU) war der erste. Ihm folgten bis heute sieben weitere Politiker, darunter klangvolle Namen wie Klaus Töpfer, Angela Merkel (beide CDU), Jürgen Trittin (Grüne) und Sigmar Gabriel (SPD). Derzeit bekleidet eine Politikerin aus den Reihen der SPD das Amt der Bundesumweltministerin.

Vor 30 Jahren wurde das Bundesumweltministerium gegründet. Mit der Bündelung der Zuständigkeiten für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in einem Ressort reagierte die damalige Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (April 1986) und die Anti-Atomproteste der Bevölkerung. Beim Festakt in Berlin bilanzierten die aktuelle Umweltministern Barbara Hendricks (SPD) und einige ihrer Vorgänger umweltpolitische Erfolge und blickten auf künftige Herausforderungen.

Deutscher Umweltschutz eine Erfolgsgeschichte

In ihrer Festrede sagte Hendricks: "Die deutsche Umweltpolitik genießt hohes Ansehen, im eigenen Land und international. Wir haben schon einiges erreicht. Unsere Mülldeponien sind zum großen Teil geschlossen, Recycling ist zu einem florierenden Wirtschaftszweig geworden. Das Waldsterben ist gestoppt. Die Geschichte des deutschen Umweltschutzes ist eine Erfolgsgeschichte, die sich auch ökonomisch bezahlt macht. Nicht trotz, sondern wegen unserer Umweltstandards sind wir eine der führenden Volkswirtschaften der Welt geblieben. Aber wir haben noch viel vor. Unsere Welt muss anders werden, damit sie besser wird. In den Meeren schwimmen riesige Inseln aus Müll. Tier- und Pflanzenarten sterben weiter aus, ganze Ökosysteme sind bedroht. Unser Hunger nach Energie und Ressourcen belastet die Umwelt weltweit. Der Klimawandel wird neue Landkarten der Ungerechtigkeit zeichnen, Konflikte schüren, Menschen zur Flucht zwingen."

Hendricks würdigte in ihrer Festrede vor allem die vielen Bürger, die sich in Deutschland für die Umwelt engagieren. "Die Bürgerinnen und Bürger der Umweltbewegung haben sich ohne Zweifel um unser Land verdient gemacht. Von manchen wurden sie Fortschrittsfeinde genannt. Dabei haben sie nach Alternativen zu einem zerstörerischen Fortschrittsmodell gesucht," stellte Hendricks klar.

Fünf der acht bisherigen Umweltminister aus der CDU

In der Historie des Umweltministeriums haben dem Ministerium seit 1986 insgesamt acht Umweltminister vorgestanden. Den Auftakt machte Walter Wallmann, der allerdings noch vor Ablauf eines Jahres wieder abgelöst wurde, und zwar von Klaus Töpfer, ebenfalls CDU. In dessen Amtszeit, die bis 1994 andauerte, fällt u.a. 1991 die FCKW-Halon-Verbots-Verordnung zur Rettung der Ozonschicht. Töpfer prägte das Amt und wurde danach von 1998 bis 2006 Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Auf Töpfer folgte 1994 die damals 40-jährige Angela Merkel, die für vier Jahre bis 1998 im Amt blieb und dann nach der Bundestagswahl vom ersten grünen Amtsinhaber Jürgen Trittin abgelöst wurde. Es folgten Sigmar Gabriel (2005 bis 2009), Norbert Röttgen (CDU, 2009 bis 2012) und der jetzige Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU, 2012 bis 2013). Nach der Bundestagswahl im September 2013 ist im Rahmen der großen Koalition wurde Barbara Hendricks im Dezember 2013 zur achten und bislang letzten Bundesumweltministerin.

Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue

Für eine Standortbestimmung der Umweltpolitik dient nun am 7. und 8. Juni 2016 die Woche der Umwelt, zu der Bundespräsident Joachim Gauck in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt einlädt. Knapp 200 Unternehmen, Institute und Verbände präsentieren ihre Ideen und Projekte im Park von Schloss Bellevue. In sechs Haupt- und 80 Fachforen werden aktuelle Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen behandelt. Die Woche der Umwelt ist erstmalig am 8. Juni ab 13 Uhr als "Publikumsnachmittag" für alle Bürgerinnen und Bürger geöffnet.

Quelle: IWR Online

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