19.10.2016, 08:04 Uhr

Solarzellen-Forschung: Tandem Ansatz könnte neue Rekordwerte bringen

Würzburg - Die Perowskit-Photovoltaik ist eines der Topthemen in der Solarforschung. Auf einer Tagung wurden Möglichkeiten diskutiert, diese Technologie zu verbessern und die Wirkungsgrade zu steigern.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat am 04. und 05. Oktober 2016 Spitzenforscher aus ganz Deutschland zu einem Informationsaustausch zur Perowskit-Photovoltaik in das ZAE Bayern nach Würzburg geladen.

Solarforschung - Austausch von Wissen für neue Solarzellen

Rund 60 Teilnehmer stellten Ihren Wissensstand zu diesem Top-Thema der Photovoltaikforschung vor und diskutierten über Möglichkeiten diese Technologie weiter zu verbessern. Organisiert und koordiniert wurde der Workshop von Prof. Dr. Vladimir Dyakonov, dem wissenschaftlichen Leiter des ZAE Bayern und Lehrstuhlinhaber der Experimentellen Physik VI an der Julius-Maximilians- Universität Würzburg.

Tandemansatz verspricht hohes Potential

Behandelt wurde ein breites Solar-Themenspektrum von der Materialwissenschaft bis hin zu effizienten Bauteilen und Anwendungen in Kombination von Perowskit-Solarzellen mit konventionellen Silizium- oder CIGS-Solarzellen. Der Tandem Ansatz verspricht ein Potential die bisher Rekord-Effizienzen von 26 Prozent in der Silizium-PV in Kombination mit Perowskit auf über 30 Prozent zu steigern. Dabei hat die Perowskit-Photovoltaik aufgrund seiner Ausgangsmaterialien und den niedrigen Prozesstemperaturen das Potential besonders günstig in der Produktion zu sein.

Schweizer Forscher hebt großes Potential der kostengünstigen Produktion hervor

Prof. M. Khaja Nazeeruddin von der Ecole Polytechnique Federale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz, einer der weltweit führenden Institutionen auf dem Forschungsgebiet der Perowskit-Photovoltaik, hat als Gastredner von den neusten Forschungshighlights seines Forschungsteams berichtet. Neben Effizienzen von über 20% und gleichzeitig stabilen Leistungsertrag der hergestellten Perowskit-Solarzellen hat Prof. Nazeeruddin zudem noch einmal das große Potential zur kostengünstigen Produktion der PV-Technologie hervorgehoben.

Forschungsministerium fördert vier Verbundprojekte

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Bereich der Perowskit-Photovoltaik aktuell insgesamt 4 Verbundprojekte im Rahmen der Förderinitiative „Materialforschung für die Energiewende“. Eines davon, das Projekt HYPER, wird vom ZAE Bayern und der Universität Würzburg in Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz bearbeitet. Die Forscher untersuchen in diesem Projekt die Eigenschaften der photoaktiven Materialien und die für die Stromerzeugung relevanten physikalischen Prozesse- Das Ziel ist es, Perowskit-Solarzellen mit hohen Wirkungsgraden herstellen zu können.

Quelle: IWR Online

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