25.07.2017, 08:09 Uhr

Neues Porsche-Zentrum in Berlin mit Schnell-Ladesäulen

Stuttgart/Münster - Autos von VW, Daimler, Audi, BMW oder Porsche ohne Verbrennungsmotor: Was bis vor kurzem nur schwer vorstellbar war, ist keine reine Zukunftsmusik mehr. Die Zeichen, dass auch deutsche Branchenschwergewichte die Zukunft im Elektroantrieb sehen, werden konkreter, so auch bei Porsche.

Der Verdacht jahrzehntelanger illegaler Absprachen über Kosten, Technik, Zulieferer sowie die Abgasreinigung beim Diesel lastet derzeit schwer auf den deutschen Automobilbauern. Mit der Eröffnung der neuen Niederlassung in Berlin-Adlershof hat Porsche die Tür auch in Richtung Elektromobilität ein Stück weiter aufgemacht.

Niederlassung auf die Anforderungen von Elektrofahrzeugen ausgerichtet

Im Zentrum der neuen Niederlassung stehen aktuell zunächst weiterhin die aktuellen Porschemodelle mit Verbrennungsmotor. Ein 25 Meter Solarpylon am neuen Porsche Standort Berlin-Adlershof, der mit einem Jahresertrag von 30.000 kWh den gesamten Jahresbedarf des neuen Porsche Zentrums abdeckt, weist als sichtbares Zeichen aber bereits auf die künftige Ausrichtung des Automobilkonzerns auf elektrisch betriebene Fahrzeuge hin. Zudem schaffen vier mit Schnell-Ladesäulen ausgestattete Kundenparkplätze bereits jetzt die Grundlage für die Betankung von Elektrofahrzeugen. Sie tragen dazu bei, dass die Niederlassung für die Anforderungen künftiger Elektrofahrzeuge ausgestattet ist. Zwei Ladesäulen werden über die neue 800-Volt-Technik verfügen und sollen eine Praxiserprobung des Schnellladens ermöglichen. Ein weiterer Ladepark zur Erprobung der modernen Ladetechnik entsteht derzeit am US-Hauptsitz des Sportwagenherstellers in Atlanta. Der Porsche Mission E wird das erste Serienfahrzeug mit 800-Volt-Technik sein, das Porsche bis Ende des Jahrzehnts auf den Markt bringen wird.

Porsche Aufsichtsrat: Automobilindustrie befindet sich in Zeitenwende

Erst kürzlich hob Porsche anlässlich eines Besuchs von Stuttgarts Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bedeutung der Elektromobilität hervor. Im Mittelpunkt des Gesprächs am Stammsitz der Porsche AG standen wirtschaftspolitische Themen wie die zukunftssichere Umgestaltung des Standorts in Stuttgart-Zuffenhausen sowie die künftige Unternehmensausrichtung im Hinblick auf die Elektromobilität. Zudem erhielt Kretschmann einen erstmaligen Einblick in die Pilotfertigung für die Porsche-Elektroantriebe. „Die Automobilindustrie befindet sich in einem gewaltigen Wandel. Es ist eine Zeitenwende, die sich rasch vom klassischen Verbrennungsmotor über den Zwischenschritt der Hybridantriebe rasant in Richtung Elektromobilität entwickelt“, so der stellvertretende Porsche-Aufsichtsratsvorsitzende und Betriebsratschef Uwe Hück.

Quelle: IWR Online

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