31.01.2020, 16:52 Uhr

Windenergie: Siemens Gamesa rutscht im ersten Quartal in die roten Zahlen


© Siemens Gamesa Renewable Energy

Zamudio - Der Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa hat die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020 veröffentlicht. Die Prognose für das Gesamtjahr hat der Vorstand korrigiert.

Siemens Gamesa ist schwach in das Geschäftsjahr 2020 (Okt 2019 – Sept 2020) gestartet. Im ersten Quartal (Okt – Dez 2019) ging der Umsatz zurück, aus dem Vorjahres-Nettogewinn in Q1 2019 wurde ein Verlust. Mit einem hohen Auftragsbestand in Höhe von 28 Mrd. Euro im Rücken sieht sich das Unternehmen gut gerüstet.

Kosten durch verzögerte Windenergie-Projekte belasten Q1-Zahlen

Nach den vorläufigen und ungeprüften Angaben hat der Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa im ersten Quartal 2020 einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 2 Mrd. Euro (Vorjahr Q1 2019: 2,26 Mrd. Euro) hinnehmen müssen. Das Ergebnis (EBIT) vor PPA und I&R Kosten ist negativ und fällt auf -136 Mio. Euro (Q1 2019: 138 Mio. Euro). Unter dem Strich bleibt ein Nettoverlust für Q1 2020 in Höhe von -174 Mio. Euro (Q1 2019: 18 Mio. Euro). Das Quartalsergebnis wurde laut Siemens Gamesa durch materielle und unvorhergesehene einmalige Kosten in Höhe von ca. 150 Mio. € für ein Portfolio von fünf Onshore-Windenergie-Projekten (1,1 GW) in Nordeuropa (vor allem in Norwegen) beeinflusst. Grund seien ungünstige Straßen- und Wetterverhältnisse. Die Aktivitäten im Bereich der Offshore Windenergie und dem Servicebereich entsprechen den Erwartungen des Unternehmens.

Hoher Auftragsbestand – Prognose für Geschäftsjahr nach unten korrigiert

Im ersten Quartal 2020 hat Siemens Gamesa einen Auftragseingang in Höhe von 4,6 Mrd. Euro eingefahren, der Auftragsbestand erhöht sich auf 28,1 Mrd. Euro. In Bezug auf das gesamte Geschäftsjahr 2020 wird das Ergebnis vor allem durch die einmaligen Zusatzkosten getrieben. Die EBIT-Marge der Gruppe vor PPA und I&R-Kosten im Geschäftsjahr 2020 soll zwischen 4,5% und 6% liegen wird und damit unter der früheren Prognose. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2020 soll 10,2 – 10,6 Mrd. Euro erreichen.

Planungen: Siemens Gamesa geht 2020 in neuer Siemens Energy auf

Durch Umstrukturierung des Siemens-Konzerns ist geplant, dass 2020 ein neues Unternehmen mit dem Namen Siemens Energy entsteht. Hier sollen konventionelle und regenerative Energietechniken sowie –lösungen aus einer Hand angeboten werden. Der Börsengang der Siemens Energy mit einem Geschäftsvolumen von 30 Mrd. Euro und 80.000 Mitarbeitern ist für September 2020 geplant. In diesem Zuge werden Siemens Gas und Power als Spin-off in die Siemens Energy ausgegliedert, zusammen mit den Anteilen der Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE).

Quelle: IWR Online

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