24.02.2020, 11:08 Uhr

Neue außereuropäische Windenergie Großaufträge für Nordex und Vestas


© Nordex SE

Hamburg / Randers, Dänemark - Nordex und Vestas haben in der letzten Woche über neue Großaufträge berichtet. Während der Kurs der Vestas-Aktie klettert, kann Nordex auf Wochensicht nicht profitieren.

Die im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelisteten Hersteller von Windkraftanlagen Nordex und Vestas haben die Zuschläge für neue außereuropäische Windenergie-Projekte erhalten. Insgesamt geht es um eine Leistung von 243 Megawatt (MW). Nordex wird die Windenergieanlagen für die vierte Ausbaustufe eines brasilianischen Groß-Windparks liefern. Vestas kommt in Mexiko und China zum Zug.

Nordex erhält 83 MW-Zuschlag für 256 MW Windpark-Komplex in Brasilien

Die Nordex Group hat den Auftrag für die Lieferung von 24 Turbinen des Typs AW132/3465 für die vierte Ausbaustufe eines Windpark-Komplexes in Brasilien erhalten. Der Auftrag umfasst auch einen Servicevertag für die Wartung und Instandhaltung der Turbinen über 15 Jahre. Der Standort des Windpark-Areals befindet sich im Bundesstaat Rio Grande do Norte nahe der Stadt São Miguel do Gostoso am Atlantik im Nordosten Brasiliens. Das Gesamtprojekt besteht aus insgesamt vier einzelnen Abschnitten, von denen die Nordex Group auch für die ersten Bauabschnitte 50 AW132-Turbinen errichtet. Nach Fertigstellung der vierten Ausbaustufe wird der Windpark-Komplex insgesamt 74 Turbinen mit einer installierten Gesamtkapazität von über 256 MW umfassen.

Die Nordex Group wird die 24 Turbinen auf 120-Meter-Betontürmen errichten. Nordex produziert die Türme in seinem lokalen, brasilianischen Werk in Areia Branca in der Nähe des Standorts. Die Maschinenhäuser werden ebenfalls in Brasilien im Nordex-Werk in Bahia gefertigt. Um das Projekt unter Einbezug eines maximalen lokalen Anteils zu realisieren, bezieht die Nordex Group die Rotorblätter ebenfalls aus Brasilien.

Vestas wins 108 MW EPC order in Mexico

Nordex Mitbewerber Vestas hat aus Mexiko einen Auftrag für die schlüsselfertige Errichtung des 108-MW-Windparks Energía Sierra Juárez II erhalten, der in Tecate, Baja California im Nordwesten Mexikos an der Grenze zu den USA errichtet werden soll. Der Vertrag umfasst die Lieferung, den Transport, die Installation und die Inbetriebnahme von 26 V150-4,2 MW Windenergieanlagen, von denen einige im 4,0-MW-Betriebsmodus geliefert werden.

Auftraggeber ist Energía Sierra Juárez, ein Joint Venture zwischen IEnova, einer Tochter von Sempra Energy Company, einem der größten privaten Energieunternehmen in Mexiko, und Saavi Energía, dem drittgrößten unabhängigen Energieerzeuger des Landes. Der Auftrag umfasst auch einen Servicevertrag für den Betrieb und die Wartung des Windparks in den nächsten 15 Jahren. Die durch den Windpark erzeugte Energie wird über einen PPA-Vertrag mit dem Versorgungsunternehmen San Diego Gas & Electric vermarktet. Die Lieferung der Turbinen wird für das dritte Quartal 2020 erwartet, die Inbetriebnahme ist erst für das zweite Quartal 2021 geplant.

Vestas hat zudem einen 52-MW-Auftrag aus China über 12 V150-4,2-MW-Turbinen im leistungsoptimierten Modus 4.3 erhalten. Die Order umfasst zudem den Auftrag sowie einen Fünf-Jahres-Servicevertrag für das Active Output Management. Die Lieferungen sollen im vierten Quartal 2020 beginnen. Die Inbetriebnahme ist für das gleiche Quartal geplant. Der Name des Kunden und der Name des Projekts werden auf Wunsch des Kunden nicht bekannt gegeben, so Vestas.

Vestas-Aktie steigt, Nordex mit Verlusten

Die Vestas-Aktie gewinnt in der letzten Handelswoche 3 Prozent auf 92,02 Euro. Seit Jahresanfang hat die Aktie des dänischen Windenergieriesen damit 5,6 Prozent hinzugewonnen. Die Aktie von Nordex verbucht dagegen in der letzten Handelswoche ein Minus von 4,6 Prozent auf 11,85 Euro. Verglichen mit dem Jahresschlusskurs von 12,20 Euro liegt die Nordex-Aktie damit in diesem Jahr bei einem Minus von 2,9 Prozent. Im heutigen Börsen-Handel (24.02.2020), der stark durch die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus in Europa geprägt ist, geben beide Titel bislang deutlich ab.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2020