22.04.2021, 12:42 Uhr

AMG Lithium kauft Grundstück für Bau von erster deutscher Lithium Raffinerie


© Chemiepark Bitterfeld-Wolfen

Bitterfeld-Wolfen - Die Verfügbarkeit von Batteriematerialien ist ein zentraler Treiber für den Erfolg der Elektromobilität. Die niederländische AMG Lithium GmbH will die erste Lithium Raffinerie in Deutschland in Sachsen-Anhalt im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen errichten.

Bislang besteht bei den Herstellern von Batterien eine große Abhängigkeit von Lithiumhydroxid aus Fernost. Um die Importabhängigkeit zu reduzieren und sich in der Wertschöpfungskette unabhängiger zu machen, rückt bei Automobil- und Batterieherstellern die Produktion von Batterien für Elektroautos in Europa in den Fokus.

Versorgung von europäischer Batterieindustrie auf kurzen Lieferwegen mit Schlüsselrohstoff im Blick

Am 20.04.2021 haben die AMG Lithium GmbH und die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH (CPG) einen Kaufvertrag über ein Grundstück auf dem Gelände des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen abgeschlossen. Auf diesem Grundstück wird AMG Lithium eine Produktionsanlage für Lithiumhydroxid in Batteriequalität errichten. Ziel ist es, die europäische Batterieindustrie mit diesem Schlüsselrohstoff verlässlich und mit kurzen Lieferwegen zu versorgen. Lithiumhydroxid wird zur Herstellung von Kathodenmaterialen verwendet, die in Zellen für Lithium-Ionen-Batterien verbaut werden.

AMG will auf dem Grundstück zunächst eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen errichten, die 2023 in Betrieb gehen soll. „Die Grundstücksgröße ist so bemessen, dass wir in den Folgejahren durch weitere Module die jährliche Kapazität auf bis zu 100.000 Tonnen steigern können“, so Stefan Scherer, Geschäftsführer der AMG Lithium GmbH.

„Durch die Ansiedlung der AMG werden wir unsere Stellung im Bereich Energy Materials weiter ausbauen. Wir spüren momentan viel Dynamik in dem Segment, seien es neue Batteriewerkstoffe oder z.B. poröse Materialien für Kondensatoren“, so CPG-Geschäftsführer Patrice Heine. Mittelfristig wolle CPG die gesamte Wertschöpfungskette für Batteriematerialien an den Standort holen - und die Batterien durch ein echtes Recycling in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft überführen.

Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt begrüßt Grundstücksdeal

"Wir gratulieren der Geschäftsführung des Chemieparks Max Fuhr, Patrice Heine sowie Kai Uwe Krauel und allen am Projekt beteiligten Partnern zu diesem großartigen Erfolg“, freut sich Thomas Einsfelder, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt über den Grundstückskauf. Mit der Lithiumproduktion werde ein wichtiger Teil der Wertschöpfung für Elektroautos nach Sachsen-Anhalt geholt. Damit komme man dem Ziel einen wichtigen Schritt näher, Potenziale und Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Lithium-Ionen-Akkus in Sachsen-Anhalt zu etablieren.

AMG Lithium will bevorzugter Anbieter für europäischen Batteriemarkt werden

Die AMG Lithium GmbH ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen Advanced Metallurgical Group N.V., einer weltweit operierenden Unternehmensgruppe für kritische Rohstoffe, Mineralprodukte und hochspezialisierte Ofensysteme.

AMG Lithium gehört zur Division AMG Clean Energy Materials, die die Recycling- und Bergbauaktivitäten der AMG für Lithium, Vanadium und Tantal abdeckt und Materialien für Infrastruktur- und Energiespeicherlösungen produziert. Basierend auf Vorkommen des Lithium-Erzes Spodumen aus AMG-Bergbauaktivitäten in Brasilien ist es das Ziel von AMG Lithium, bevorzugter Anbieter für Lithiumhydroxid in Batteriequalität sowie Hochleistungs-Batteriematerialien der nächsten Generation für den europäischen Batteriemarkt zu werden. Der Unternehmenssitz sowie ein modernes Forschungs- und Entwicklungslabor für Lithiumbasierte Batteriematerialien befinden sich in Frankfurt.

Die AMG Gruppe mit einem Jahresumsatz von rund 1 Milliarde US-Dollar beschäftigt etwa 3.000 Mitarbeiter. AMG verfügt über Produktionsstätten in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den USA, China, Mexiko, Brasilien, Indien, Sri Lanka und Mosambik sowie Vertriebs- und Kundendienstbüros in Russland und Japan.

Quelle: IWR Online

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