28.11.2003, 13:32 Uhr

Esso: Energieverbrauch in Deutschland sinkt bis 2020 um 7 Prozent

Hamburg - Die Esso Energieprognose sieht einen Rückgang des Primärenergieverbrauchs in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 7 Prozent voraus. Der Verbrauch sinkt danach auf 458 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Für die nächsten 5 Jahre wird eine Stagnation des Verbrauchs vorhergesagt, danach ein zunächst geringfügiger Rückgang um 0,5 Prozent. Die vor allem langfristig wirksamen Verbesserungen der Energieeffizienz werden dann dazu führen, dass der Energiebedarf nach 2010 deutlich absinkt.
Die Energieintensität der deutschen Volkswirtschaft, also der Energieverbrauch bezogen auf das erzeugte Bruttoinlandsprodukt (BIP), nimmt im Prognosezeitraum bis 2020 um 30 Prozent ab. Im internationalen Vergleich steht Deutschland (140 kg SKE pro 1000 Dollar BIP)damit im Vergleich zu den USA (320) und Großbritannien (180) als sehr energieeffiziente Volkswirtschaft da.
Im Jahr 2020 bleibt das Mineralöl nach Angaben von Esso mit 34 Prozent der wichtigste Energieträger. Erdgas folgt dicht auf mit 32 Prozent, während der Kohleanteil zurückgeht. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix verdoppelt sich. Trotz dieses hohen Wachstums decken die erneuerbaren Energien nur einen Anteil rund 7 Prozent am Gesamtenergieaufkommen im Jahr 2020.
Öl
In Deutschland werden die Energieeffizienzbemühungen zu einem Rückgang des Ölverbrauchs auf 107 Millionen Tonnen im Jahr 2020 führen. Entsprechend der veränderten Flottenstruktur der PKW und der weiter zunehmenden Bedeutung des Güterverkehrs sinkt der Verbrauch von Benzin wesentlich stärker als der von Diesel. Mit nur noch 17 Millionen Tonnen im Jahr 2020 wird der Benzinverbrauch 40 Prozent geringer sein als im Jahr 2000. Dieselkraftstoff hingegen sinkt im gleichen Zeitraum nur von 28,9 auf 28 Millionen Tonnen. Diesel wird in Deutschland immer beliebter. Bereits im Jahr 2000 war der Dieselabsatz höher als der von Benzin. Österreich hält mit rund 70 Prozent Diesel-PKW bei den Neuzulassungen des Jahres 2002 die Spitze, Griechenland mit 1 Prozent die Endposition. Deutschland liegt mit 16 Prozent im Mittelfeld.
Die alternativen Antriebsarten wie Brennstoffzelle, Erdgas, Flüssiggas, Strom bzw. Hybridmotoren werden auch dann lediglich eine Nische im Kraftstoffmarkt besetzen können. Etwa 5 Prozent des Kraftstoffbedarfs im Straßenverkehr werden durch diese Antriebsarten nachgefragt werden. Die Energieeffizienzverbesserung im Raumheizungsbereich trägt dazu bei, dass das leichte Heizöl von 28,5 Millionen Tonnen im Jahre 2002 auf 21 Millionen Tonnen im Jahr 2020 zurückgehen wird. Hierbei spielt auch die Substitution durch Erdgas im Hauswärmebereich eine Rolle.
Erdgas
Die Bedeutung des Energieträgers Erdgas wird langfristig trotz sinkender Energienachfrage zunehmen. Ein kontinuierlicher Anstieg um 40 Prozent auf 146 Millionen Tonnen SKE im Jahr 2020 ist auf die erheblichen Wachstumspotenziale im Kraftwerkssektor zurückzuführen. Naturgas stößt in die Lücke, die der Ausstieg aus der Kernenergie hinterlassen wird, unterstützt durch die staatlich geförderte Kraft-Wärme-Kopplung.
Stein- und Braunkohle
Stein- und Braunkohle werden auch in Zukunft im deutschen Energiemarkt eine Rolle spielen, wenn auch eine geringere als in der Vergangenheit. Reviernah eingesetzte Braunkohle wird zur Stromerzeugung beitragen; bei der eingesetzten Steinkohle wird es sich im Jahr 2020 zu 80 Prozent um Importkohle handeln.
Kernenergie
Bei der Kernenergie ist der Energiekonsensvertrag in der Weise berücksichtigt worden, dass für das Jahr 2020 von 4 bis 5 Kraftwerken mit einer Kapazität von etwa 5 Gigawatt ausgegangen wird.
Annahmen in der Studie:
- durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von unter 2 Prozent
- Bevölkerung in Deutschland geht bis 2020 um 1 Prozent zurück
- durchschnittlicher Rohölpreis, der deutlich unter dem Niveau des Jahres 2003 liegt
- Angleichung umwelt- und steuerpolitischer Maßnahmen innerhalb der EU
* Branche der Regenerativen Energiewirtschaft
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