03.07.2014, 16:53 Uhr

Auto-Zulieferer Elringklinger kauft Brennstoffzellen-Firma

Dettingen an der Erms / Neubrandenburg – Der Automobilzulieferer Elringklinger AG aus dem baden-württembergischen Dettingen an der Erms hat sich im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie verstärkt. Der im MDAX gelistete Hersteller von Zylinderkopf- Dichtungen und weiteren Abschirmteilen hat 75 Prozent der Anteile an der New Enerday GmbH übernommen.

Das Unternehmen New Enerday aus Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt und fertigt Stromerzeuger auf Grundlage der Hochtemperatur-Brennstoffzellentyps SOFC (Solid Oxide Fuel Cell). Mit dem Ende Juni unterzeichneten Vertrag kauft die Elringklinger AG 75 Prozent der Anteile des Brennstoffzellen-Systemspezialisten aus Neubrandenburg.Die restlichen Anteile verbleiben beim Firmengründer Dr. Matthias Boltze.

Kauf stärkt Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Segment

Mit der Transaktion kann Elringklinger die Aktivitäten in der Hochtemperatur-Brennstoffzelle SOFC ausbauen und die eigenen Kenntnisse um die Elektronik, Reformer-Technologie und Systemintegration erweitern. Wie das Unternehmen mitteilt, kann es sich durch den Kauf außerdem wichtige Schutzrechte sichern. Der Kaufpreis liege im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Die Übernahme soll im dritten Quartal 2014 vollzogen werden.

Hochtemperatur-Brennstoffzellen mit 40 Prozent Wirkungsgrad

Am Standort Neubrandenburg beschäftigt New Enerday zwölf Mitarbeiter mit Schwerpunkt in der Entwicklung und Pilotfertigung. Die von New Enerday entwickelten und produzierten Anlagen auf Basis der SOFC-Brennstoffzellen liefern direkt Strom aus Brennstoffen wie Erdgas, Flüssiggas, Bioethanol oder Diesel. Hierbei kann ein Wirkungsgrad erreicht werden, der mit 40 Prozent weit über dem von Otto- und auch Diesel-Motoren im vergleichbaren Leitungsbereich liegt. Verkaufsfähig sind bereits flüssiggasbasierte Produkte im Leistungsbereich von 350 bis 750 Watt, die bei Bedarf zusammengeschaltet werden können.

Weitere Brennstoffzellen-Aggregate in der Entwicklung

Als zukunftsträchtige Absatzgebieter der Hochtemperaturbrennstoffzellen-Technik nennt Elringklinger die Bordnetzversorgung von Booten und Segeljachten sowie Wohnmobilen. Außerdem sind mit Kooperationspartnern Brennstoffzellen-Aggregate in der Entwicklung, die Diesel in elektrische Energie umwandeln und als emissionsarme Bordstromversorgung von Nutzfahrzeugen dienen sollen.


© IWR, 2014