BASF verkauft 25 Prozent des Offshore-Windparks Hollandse Kust Zuid an Allianz
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Ludwigshafen - BASF stellt sich auf seinem Weg zur Klimaneutralität bei der Energieversorgung strategisch neu auf. Dazu hat sich der Konzern bereits erhebliche Ökostrommengen gesichert. Die in dem Zuge erfolgte Beteiligung am Offshore-Windpark-Projekt Hollandse Kust Zuid kann BASF durch den Verkauf von Anteilen jetzt reduzieren.
Der Chemiekonzern BASF befindet sich in einem grünen Transformationsprozess. In diesem Zusammenhang hat BASF im Juni dieses Jahres eine Beteiligung von knapp 50 Prozent am niederländischen Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) angekündigt und kürzlich die Vereinbarung eines langfristigen Stromliefervertrages mit dem spanischen Energieversorger Engie bekannt gegeben. Den Anteil an HKZ wird BASF vorbehaltlich der erforderlichen Genehmigungen wieder verringern.
BASF Anteil an Offshore-Windpark HKZ künftig bei 24,3 Prozent - PPA bleibt bestehen
Der Chemiekonzern BASF und Allianz Capital Partners haben sich auf den Kauf von 25,2 Prozent des Windparks Hollandse Kust Zuid (HKZ) durch Allianz geeinigt. Die Einigung folgt auf die am 01. September 2021 abgeschlossene Transaktion über den Erwerb eines Anteils von 49,5 Prozent an HKZ durch BASF von Vattenfall.
BASF hatte bereits angekündigt, die eigene Beteiligung durch den Verkauf von Anteilen an einen Finanzinvestor reduzieren zu wollen. Der Abschluss der Transaktion mit Allianz steht unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen. Nach dem für das erste Quartal 2022 erwarteten Closing liegt die verbleibende Beteiligung von BASF bei 24,3 Prozent.
BASF wird weiterhin den größten Teil des von HKZ erzeugten Stroms aus dem ursprünglich erworbenen Anteil von 49,5 Prozent auf Basis eines langfristigen Festpreis-Stromabnahmevertrags erhalten. Der Strom aus dem Windpark soll es BASF ermöglichen, an mehreren Produktionsstandorten in Europa innovative, emissionsarme Technologien einzusetzen. Ein weiterer erheblicher Teil der Stromproduktion ist für die niederländischen Kunden von Vattenfall reserviert.
Nach vollständiger Inbetriebnahme wird Hollandse Kust Zuid mit 140 Windturbinen und einer installierten Gesamtleistung von 1.500 MW (1,5 GW) der bis dato größte Offshore-Windpark der Welt sein. Das von Vattenfall geleitete Projekt soll 2023 vollständig in Betrieb gehen.
BASF treibt Transformation zu Klimaneutralität voran
Die BASF SE hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen des Konzerns bis 2030 um 25 Prozent im Vergleich zu 2018 zu reduzieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Kürzlich hat der Chemiekonzern angekündigt, seine Aktivitäten im Bereich Strom aus erneuerbaren Energien unter einem neuen Dach zu bündeln. Ab dem 1. Januar 2022 soll die neue Tochter BASF Renewable Energy GmbH als 100 prozentige Tochter die Versorgung der BASF-Gruppe in Europa mit Strom aus erneuerbaren Energien, die Stromhandelsaktivitäten in Europa sowie die weltweite Beratung der BASF und ihrer Gruppengesellschaften im Bereich erneuerbare Energien übernehmen.
Im Zuge der grünen Transformation hat BASF neben dem Stromliefervertrag für den Offshore-Windpark HKZ mit dem italienischen Energiekonzern Engie einen langfristigen Liefervertrag für Ökostrom mit einer Laufzeit von 25 Jahren zur Versorgung von mehreren BASF Standorten mit Ökostrom geschlossen. Der Strom kommt zunächst aus Onshore-Windparks, die sich an verschiedenen Standorten in Spanien befinden und an denen Engie als Eigenkapitalgeber oder Energiemanager beteiligt ist. Im weiteren Verlauf wird Engie die Möglichkeit haben, den Strom entweder aus bestehenden spanischen Anlagen oder aus künftigen Onshore- und Offshore-Windparks zu liefern.
Quelle: IWR Online
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