21.09.2015, 11:55 Uhr

Bioenergiebranche hebt Bedeutung von Kurzumtriebs-Plantagen hervor

Augsburg – Die Bioenergie-Branche weist auf die Bedeutung und die Potenziale von Kurzumtriebs-Plantagen hin. Gegenwind erhalten die Befürworter u.a. von Umweltschutz-Verbänden.

Bei Kurzumtriebsplantagen (KUP) handelt es sich um Anpflanzungen von schnell wachsenden Baumarten. Die erzeugte Biomasse wird meist als Holzhackschnitzel zur Energiegewinnung genutzt. Die Energiegewinnung durch nachwachsende Rohstoffe gilt als CO2- bzw. klimaneutral. Über das Thema KUP wird zudem Anfang Oktober auch in Augsburg auf einem Fachkongress für Holzenergie debattiert.

Ausbau von Kurzumtriebsplantagen zur Förderung der Energiewende

Für den Bundesverband Bioenergie e.V. ist Holz zentraler erneuerbarer Energieträger für die Energiewende. Große Bedeutung hat Holz demnach vor allem in der Wärme-, aber auch in der Stromproduktion. Jedoch stelle sich die Frage nach den verfügbaren Brennstoffmengen. Um die Rohstoffbasis zu erweitern, müsste das bisher unerschlossene Potenzial von KUP erschlossen werden. Umweltschützer sehen diesen Ausbau jedoch kritisch. KUP im Wald lehnt z.B. der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) generell ab, landwirtschaftlichen Anbau sieht er hingegen differenziert. Als problematisch wird hervorgehonben, dass durch den großen Wasserbedarf der KUP-Flächen der Grundwasserspiegel in niederschlagsarmen Regionen absinken kann, was laut BUND schwerwiegende Folgen für das Artenspektrum und umliegende Feuchtgebiete haben könne. Außerdem würden das Landschaftsbild und die Artenvielfalt durch große Monokulturen unegativ beeinflusst. Allerdings bieten nach Einschätzung des BUND die Kurzumtriebsplantagen auch Vorteile gegenüber anderen Energiepflanzen und der Landwirtschaft: Der Boden werde weniger beansprucht, es würden weniger Düngemittel eingesetzt und der Artenreichtum sei im Vergleich zu intensiv genutzten Flächen höher.

Branche informiert auf Fachkongress über Holzenergie

Aktuell sind laut Bundesverband Bioenergie in Deutschland nur etwa 6.000 Hektar an KUP erschlossen. Um eine zukünftige nachhaltige Versorgung mit Holz sicherstellen zu können, sei es unabdingbar, zusätzliche Produktionsflächen außerhalb der Wälder, auch zur Entlastung des Nachfragedrucks auf die Wälder, durch KUP zu erschließen und hier Energieholz bereitzustellen.

Die Plantagen werden auch Thema beim 15. Internationalen Fachkongress für Holzenergie, der am 01. und 02.10.2015 auf dem Messegelände in Augsburg stattfindet. Der Kongress ist laut dem Veranstalter Bundesverband Bioenergie e.V. sowohl für Unternehmen und Verbände gedacht, die sich bereits im Holzenergiemarkt engagieren, als auch für jene, die einen Markteintritt planen. Insgesamt werden zwölf Themenforen mit über 40 Vorträgen geboten.

Quelle: IWR Online

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