12.09.2014, 15:24 Uhr

BMW verkauft mehr Elektroautos - lange Warteliste

München – Der Start des Elektroautos BMW i3 im November 2013 wurde mit viel Skepsis begleitet. Bisher hat BMW jedoch mehr von den Elektroflitzern verkauft als gedacht. Auch die Warteliste ist lang. Und BMW geht schon einen Schritt weiter.

Ende letzten Jahres liefen die Produktionsbänder am Standort Leipzig für den Elektroauto BMW i3 an. Wesentliche Komponenten der BMW i-Modelle werden aber auch an den Standorten in Moses Lake (Washington, USA), Wackersdorf, Landshut und Dingolfing hergestellt. Für die i3-Fertigung wurden allein in das Leipziger Werk rund 400 Millionen Euro investiert und 800 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Absatz des BMW i3 erreicht bis August 8.400 Fahrzeuge

Seit neun Monaten kann man den BMW i3 kaufen und bis einschließlich August 2014 wurden bereits über 8.400 des Modells ausgeliefert. Die Warteliste reicht je nach Land bis zu 6 Monaten. Mit einem solchen Verkaufsvolumen hatte wohl noch nicht einmal der Hersteller selbst gerechnet.

170 PS Elektromotor sorgt für Fahrspaß

Der BMW i3 ist das erste Großserienfahrzeug, bei dem die Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) besteht. Gleichzeitig hat der deutsche Autokonzern bei der Herstellung darauf geachtet, dass das Elektroauto möglichst leicht ist. Mit dem 125 kW (170 PS) Elektromotor verbraucht das Elektromobil 12,9 kWh Strom pro 100 km und kann eine Reichweite von etwa 200 Kilometern erreichen. Zur Erhöhung der Reichweite kann ein mit Benzin betriebener Range Extender optional eingesetzt werden.

Ein Kernmerkmal des Stromers sind die sehr hohen Beschleunigungswerte sowohl bei niedriger Geschwindigkeit als auch aus dem Stand. Die Speichertechnologie für den BMW i3 liefert ein Joint Venture aus Bosch und Samsung. Die Lithium-Batterie wurde speziell für den BMW entwickelt.

Berliner Senat setzt auf BMW i3

Die Bundesregierung will mit dem Regierungsprogramm die Elektromobilität in Deutschland zur Marktreife bringen. Auch im Bundesland Berlin setzt man auf den elektrisch angetriebenen BMW i3. Damit werden die Berliner Senatsmitglieder zu Botschaftern der Elektromobilität. Dieser Schritt ist Teil des Projekts Elektrifizierung des Landesfuhrparks Berlin im Rahmen des Internationalen Schaufenster der Elektromobilität Berlin-Brandenburg.

BMW i Batterien werden als „Second Life Batteries“ flexible Speicher für erneuerbare Energien

BMW geht schon einen Schritt weiter und denkt über die Verwendung ausgemusterter Batterien nach. Nach einem sechsmonatigen Probebetrieb hat Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, heute in der Hamburg HafenCity zwei von Vattenfall und der BMW Group entwickelte Second Life Batteriespeicher in den Regelbetrieb übergeben. Im Rahmen des Förderprojektes „Hamburg - Wirtschaft am Strom“ wurde gemeinsam eine Möglichkeit entwickelt, Batterien weiter sinnvoll zu nutzen, die zuvor in BMW i Elektrofahrzeugen verwendet wurden.

Die Batterien, die nach dem Fahrzeugleben in der Regel noch über eine hohe Kapazität verfügen, wurden zu stationären Speichersystemen zusammengeschlossen. Nun werden sie als flexible Speicher für erneuerbare Energien und zur Sicherung der Stabilität des Stromnetzes eingesetzt. Die Belastbarkeit und die Effizienz dieser Speicher werden an zwei Anwendungsfällen untersucht.

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