07.09.2015, 15:31 Uhr

Brasilien investiert in Windenergie

São Paulo – In Brasilien schreitet der Ausbau der Windenergie voran. Bis zum Ende dieses Jahres soll die installierte Windkraft-Leistung auf 9.000 Megawatt steigen. Aktuell sind es gut 7.000 Megawatt.

Im August erreichte der Windstrom-Sektor in Brasilien bereits eine Leistung von etwa 7.070 Megawatt (MW). Zurzeit existieren nach Angaben des brasilianischen Verbands für Windenergie gut 280 Windparks in elf der insgesamt 26 Bundesstaaten des Landes. Wasserkraft ist derzeit die Nummer eins in Brasilien. Rund drei Viertel des in Brasilien verbrauchten Stroms stammt aus den Wasserkraftwerken des Landes.

Windenergie-Potenzial ist ausreichend vorhanden

Um den steigenden Strombedarf zu decken, soll bis Ende des Jahres die Windenergie in Brasilien auf 9.000 MW kommen. Seit 2009 sind bereits 13.000 MW Windenergie in Form in von Energie-Auktionen vergeben worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil berichtet, peilt die Regierung bis zum Jahr 2023 Windparks mit einer Leistung von 22.400 MW an. Diese sollen dann etwa 11,4 Prozent der gesamten Stromerzeugung abdecken.

Wie das Portal Brasilnews unter Berufung auf den brasilianischen Windenergie-Verband Abeeólica erklärt, soll die Windenergiebranche 19.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Die Investitionen bis zum Ende dieses Jahres liegen demnach bei acht Milliarden Reais (ca. 1,87 Milliarden Euro). Das Potenzial der Windenergie im größten Land Südamerikas ist gigantisch. Laut Brasilnews könnten Windkraftanlagen mit bis zu 400.000 MW Leistung im Land installiert werden. Vor allem im Nordosten und Süden des Landes bestehe noch erhebliches Potenzial.

Wasserkraft-Ausbau bereits am Limit

Brasilien ist vor allem für den großen Anteil der Wasserkraft am Energiemix bekannt. Doch die Kapazitäten in diesem Sektor sind langsam ausgeschöpft. Großstaudämme, wie der umstrittene Belo Monte mit einer Leistung von über 11.000 MW, können kaum noch realisiert werden. Der Widerstand von Betroffenen und Umweltorganisationen nimmt immer weiter zu. Zudem werden die Folgen für die Umwelt, z.B. auf den Fischbestand, deutlich. Die Energiesicherheit ist zudem durch Dürren in den Sommermonaten gefährdet. Die auftretenden Lücken könnte die Windkraft schließen. Eduardo Barga, Brasiliens Minister für Bergbau und Energie, ist der Meinung, dass die Windkraft schon heute zur Versorgungssicherheit beitrage.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015