Brennstoffzellen: Siemens beauftragt Ballard Power

Vancouver/München – Der kanadische Brennstoffzellen-Spezialist Ballard Power freut sich über eine neue Kooperation mit dem deutschen Technologiekonzern Siemens. Es geht um ein Entwicklungs-Abkommen für den Antrieb eines emissionsfreien Brennstoffzellen-Zugs.

Eine besonders leichte Variante der Regional- und Pendlerzugplattform Mireo von Siemens soll mit einem Brennstoffzellen-Antrieb ausgestattet werden. Den Wert dieses Entwicklungs-Abkommens beziffert Ballard Power auf etwa neun Mio. US-Dollar. Die Aktie des im RENIXX gelisteten Brennstoffzellen-Pioniers legte im Handel am Dienstag zeitweise kräftig zu.

Brennstoffzellen-Zug Mireo von Siemens für 2021 geplant

Ballard Power wird einen 200 Kilowatt starken Brennstoffzellen-Antrieb für die Integration in die neue Zugplattform Mireo von Siemens entwickeln. Der Zug soll eine Geschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern (km/h) erreichen und zeichnet sich unter anderem durch sein geringes Gewicht aus. In Kombination mit energieeffizienten Komponenten und einem intelligenten Steuersystem verbraucht der Mireo bis zu 25 Prozent weniger Energie als vergleichbare Personenzüge. Die erste Anwendung für eine mit Brennstoffzellen-Antrieb ausgerüstete Version des Mireo-Zugs ist für 2021 geplant.

Emissionsfreie Lösungen statt Diesel-Maschinen

Sabrina Soussan, CEO der Mobilitäts- Division von Siemens, erklärte, dass die Kooperation mit Ballard ein entscheidender Schritt sei, um die Diesel-Maschinen im Zugverkehr durch emissionsfreie Fahrzeuge aufgrund der langfristigen Bestrebungen für eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität zu ersetzen. Siemens wolle in der Lage sein, den Kunden flexible Zug-Lösungen für verschiedene Routen anzubieten.

Nachfrage nach Brennstoffzellen-Antrieben für Schwerlast-Transport steigt

Randy MacEwen, CEO von Ballard, sprach von einer schnell wachsenden Nachfrage nach sauberer Brennstoffzellen-Technologie in einer ganzen Reihe von Schwerlast-Transportanwendungen. Dazu gehörten Züge, Trams, Transitbusse und kommerzielle Trucks. Die geplante Anwendung im Rahmen des Entwicklungs-Abkommens mit Siemens sorgen Brennstoffzollen für Stromversorgung mit Reichweite ohne kostspielige Oberleitungs-Infrastruktur.

Die Aktie von Ballard Power kletterte im Handel am Dienstag zunächst kräftig, doch im späten Handel drehte das Papier ins Minus. Am Ende steht ein Kursverlust von rund einem Prozent auf 4,17 Euro zu Buche. In der Spitze war die Aktie bis auf 4,48 Euro geklettert, was einem Kursgewinn von über sechs Prozent bedeutete (Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online