25.06.2024, 17:00 Uhr

BSH genehmigt RWE-Offshore-Windparkprojekt Nordseecluster A


© RWE

Hamburg - Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat Planfeststellungsbeschlüsse für die beiden geplanten Offshore-Windparks NC 1 und NC 2 im Nordseecluster A erlassen. Damit hat der Betreiber RWE einen zentralen Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung der beiden Teilprojekte erreicht. Der Baustart soll im Jahr 2025 sein.

Der Energiekonzern RWE hat grünes Licht für ein neues Offshore-Windparkprojekt in der deutschen Nordsee erhalten. Mitte Juni erteilte das BSH die Planfeststellungsbeschlüsse für das aus den beiden Teilprojekten NC 1 und NC 2 bestehende Nordseecluster A. Nördlich von Borkum sollen in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee insgesamt 44 Windenergieanlagen auf einer Fläche von 17 km2 (NC 1) und 23 km2 (NC 2) mit einer Gesamtleistung von 660 MW errichtet werden.

BSH: Planfeststellungsbeschlüsse weiterer Baustein für Erreichung der Offshore-Ausbauziele

Das BSH hat die Planfeststellungsbeschlüsse für die Offshore-Windparks NC 1 und NC 2 an den zukünftigen Betreiber RWE überreicht. Die beiden neuen Offshore-Windparks (OWP) sollen nördlich von Borkum im Südwesten der AWZ auf den im Flächenentwicklungsplan 2020 festgelegten Flächen N?3.7 und N-3.8 entstehen. Die Zulassung umfasst insgesamt 44 Offshore-Windenergieanlagen (15 im OWP NC 1 und 29 im OWP NC 2) mit einer Leistung von je 15 MW sowie je eine unbemannte Umspannplattform. Die Offshore-Windenergieanlagen werden auf Monopilefundamenten in einer Wassertiefe von 29 bis 33 m errichtet. Der gewonnene Strom soll über das Netzverbindungssystem NOR?3?3 in die Konverterplattform „DolWin Kappa“ abgeführt werden.

„Nach den gesetzlich festgelegten Zielen sollen bis 2030 insgesamt 30 GW an installierter Leistung von Windenergieanlagen auf See an das Netz angeschlossen werden. Im Moment haben wir eine installierte Leistung von ca. 8,6 GW. Mit den aktuellen Planfeststellungsbeschlüssen haben wir einen weiteren Baustein für die Erreichung der Ziele des Windenergie-auf-See-Gesetzes für einen effizienten Ausbau der Offshore-Windenergie“, begrüßt BSH-Präsident Helge Heegewaldt den Abschluss der Genehmigungsverfahren.

Errichtungsarbeiten auf See beginnen 2025 – Netzanschluss aller Anlagen bis Anfang 2027

Durch die BSH-Entscheidung kann RWE nun die erste Ausbaustufe ihres insgesamt 1,6 Gigawatt großen Nordseeclusters umsetzen, das etwa 46 Kilometer nördlich der Insel Borkum bzw. rund 50 Kilometer nördlich der Insel Juist entsteht. Für das gesamte Cluster hat RWE kürzlich die Investitionsentscheidung getroffen. Auch die Lieferanten für die Hauptkomponenten sind bereits ausgewählt.

Für die im Nordseecluster A vorgesehenen Turbinen hat RWE einen Festauftrag an den dänischen Windkraftanlagen-Hersteller Vestas erteilt. Neben der Lieferung und Inbetriebnahme der 44 Turbinen vom Flaggschiff-Typ V236-15.0 MW mit 15 MW Leistung wird Vestas die Anlagen nach Fertigstellung auch im Rahmen eines 5-Jahres-Servicevertrags und eines anschließenden Betriebsunterstützungsvertrags warten. Die Errichtung auf See soll im kommenden Jahr beginnen. Die Anlagen sollen Anfang 2027 vollständig am Netz sein.

Mit der zweiten Ausbaustufe, dem Nordseecluster B, werden weitere 900 MW Kapazität hinzukommen. Das Nordseecluster B soll Anfang 2029 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Die Windparks des Nordseeclusters werden zusammen jedes Jahr rund 6,5 TWh Offshore-Windstrom erzeugen. Diesen will RWE nutzen, um mit maßgeschneiderten Energielösungen ihre industriellen Kunden auf dem Weg zur Dekarbonisierung zu unterstützen. Dazu zählen in zunehmendem Umfang auch Betreiber von KI-Rechenzentren.

„Ich freue mich sehr, dass mit den Genehmigungen durch das BSH für das Nordseecluster A nun die Ampeln auf Grün stehen und wir im kommenden Jahr mit der Errichtung auf See beginnen können“, begrüßt Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind, die BSH-Entscheidung. „Mit dem Nordseecluster treiben wir den Ausbau der Offshore-Windenergie weiter voran. Das ist ein gutes Signal für die Energiewende in Deutschland und für RWE“, so Untermöhlen weiter.

Quelle: IWR Online

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