30.06.2003, 14:18 Uhr

DaimlerChrysler-Forscher: synthetischer Dieselkraftstoff hat Vorteile gegenüber Biodiesel

Stuttgart - Noch strömt im sächsischen Freiberg regenerativ erzeugtes Methanol als Treibstoff für Brennstoffzellen-Fahrzeuge von DaimlerChrysler aus den Rohren der Biomasse-Vergasungsanlage des Unternehmens Choren Industries. Sobald die Produktion von rund einer Tonne flüssigen Methanols abgeschlossen sein wird, stellen die Verfahrenstechniker von Choren die Anlage so um, dass sie aus demselben Rohmaterial – Holzhackschnitzel – einen synthetischen Dieselkraftstoff erzeugt, teilte Daimler mit.
Die ersten sieben Tonnen des sogenannten Syndiesels werden von den Ingenieuren von DaimlerChrysler dazu genutzt, um auf Motorprüfständen und bei Testfahrten die Kraftstoffqualität und das Emissionsverhalten der damit betriebenen Motoren auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Wolfsburger Automobilunternehmen VW wird im Herbst 2003 die zweite Charge an Syndiesel erhalten, um den Kraftstoff in ähnlichen Versuchen zu testen.
„In Systemanalysen haben wir alle möglichen regenerativen Kraftstoffpfade hinsichtlich Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sowie mit Blick auf ihre Eignung im Straßenverkehr bewertet. Als beste und aussichtsreichste Option haben sich dabei die synthetisch erzeugten Kraftstoffe Methanol und Syndiesel herausgestellt,“ sagte Rudolf Maly, der sich in der DaimlerChrysler-Forschung intensiv mit dem Thema Kraftstoffe beschäftigt.
Syndiesel könnte nach einer Studie des European Council for Automotive Research and Development (EUCAR) einen Anteil von 12 bis 17 Prozent am Dieselkraftstoffbedarf in Europa ausmachen. Dies sei nur möglich, weil sich Syndiesel von Biodiesel positiv abhebe, so Maly weiter. Man könne jede beliebige Biomasse nutzen, u.a. Holzhackschnitzel, Altholz, oder Tiermehl. Anders als bei Biokraftstoffen nutze man bei den synthetischen Kraftstoffen nicht nur die Energie, die in den Früchten stecke, sondern die gesamte Pflanze.
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