Dekarbonisierung des Seeverkehrs: Ørsted steigt in nachhaltiges Methanol-Projekt ein
© Ørsted / Liquid Wind AB
Fredericia, Dänemark - Bei der Umsetzung der weltweiten Energiewende stellt die Dekarbonisierung des Seeverkehrs eine große Herausforderung dar. Eine aussichtsreiche Option dabei ist die Verwendung von Methanol als Treibstoff. Das wird auch bei Ørsted so gesehen.
Der dänische Energiekonzern Ørsted geht eine Partnerschaft mit Liquid Wind ein und erweitert seine Präsenz im Bereich der grünen Kraftstoffe durch eine Investition in ein großes E-Methanol-Projekt in Schweden. Ziel von Ørsted ist es, dass sich das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter von grünen Kraftstoffen und grünem Wasserstoff entwickelt.
Ørsted setzt auf grüne Kraftstoffe
Der dänische Energiekonzern Ørsted und das auf Anlagen zur Herstellung von E-Methanol spezialisierte Unternehmen Liquid Wind AB haben eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Ørsted wird im Rahmen der Partnerschaft einen 45 Prozent-Anteil am E-Methanol-Projekt Flagship-One von Liquid Wind AB erwerben wird.
Flagship-One ist ein Projekt in der späten Entwicklungsphase und könnte das weltweit erste nachhaltige E-Methanol-Großprojekt werden. Liquid Wind AB plant die Errichtung einer Reihe von Anlagen in ganz Schweden, um den maritimen Sektor zu dekarbonisieren.
Flagship-One wird über eine Elektrolyseur-Kapazität von rund 70 MW verfügen und voraussichtlich 50.000 Tonnen E-Methanol pro Jahr auf der Basis von erneuerbarem Wasserstoff und biogenem CO2 produzieren. Die Elektrolyse zur Erzeugung des Wasserstoffs wird durch Onshore-Windkraft betrieben, und das biogene CO2 wird aus dem Heizkraftwerk Hörneborgsverket in Örnsköldsvik in Schweden abgeschieden, wo Flagship-One ebenfalls angesiedelt sein wird.
Ørsted und Liquid Wind AB gehen davon aus, dass Flagship-One im Jahr 2024 in Betrieb genommen wird, vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung, die bereits im Jahr 2022 fallen könnte.
Strategisches Ziel von Ørsted ist es, eine globale Führungsposition im Bereich grüner Kraftstoffe und erneuerbarer Wasserstoff aufzubauen. Flagship-One ergänzt die wachsende Wasserstoff- und Power-to-X-Projektpipeline von Ørsted, die mehrere Projekte zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs umfasst.
„Wie bei der Offshore-Windkraft sind wir bei Ørsted bereit, eine treibende Kraft bei der Entwicklung der grünen Kraftstoffindustrie zu sein, in der wir eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung von schwer abbaubaren Sektoren wie dem Seeverkehr spielen können", so der Ørsted CCO und stellvertretende Konzernchef Martin Neubert. Mit den richtigen Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Unterstützung könne Flagship-One eine der weltweit ersten großtechnischen E-Methanol-Anlagen werden und eine wichtige Ergänzung zu Ørsteds wachsendem und vielfältigem Portfolio an Wasserstoff- und Power-to-X-Projekten darstellen, ergänzt Anders Nordstrøm, Leiter der Wasserstoff- und Power-to-X-Aktivitäten von Ørsted.
Weitere Projekte für nachhaltige Kraftstoffe im Seeverkehr in der Umsetzung
Nach Daten der Internationalen Energieagentur sind die Emissionen aus dem internationalen Schiffsverkehr von 2000 bis 2019 um 40 Prozent gestiegen und machen heute rund 2 Prozent der gesamten energiebezogenen Treibhausgasemissionen weltweit aus. Der Schifffahrtssektor benötigt daher dringend neue Arten von Kraftstoffen, um seine Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren. Ørsted ist neben dem Flaship-One Vorhaben an mehreren Projekten beteiligt, deren Ziel es ist, nachhaltige Kraftstoffe für den Seeverkehr bereitzustellen, darunter auch am Projekt Green Fuels for Denmark in Kopenhagen.
Ørsted’s Aktienkurs legt zu
Der Aktienkurs von Ørsted legt in dieser Woche zu. Bis Mittwochabend ist der Kurs um 1,6 Prozent auf 99,60 Euro gestiegen (12.01.2022, Schlusskurs, Börse Stuttgart). Nachdem die Aktie im heutigen Handel zwischenzeitlich bis auf eine Tageshoch von 101,15 Euro gestiegen ist, steht sie mit 99,70 Euro aktuell nur noch leicht im Plus (13.01.2022, 16:34 Uhr, Börse Stuttgart).
Quelle: IWR Online
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