Deutschland und Namibia kooperieren bei grüner Wasserstoff-Produktion
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Berlin - Namibia verfügt über nahezu einzigartige Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) kooperiert mit dem südwestafrikanischen Land bei der Erforschung einer Wasserstoff-Pilotanlage. Doch dabei soll es nicht bleiben.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird in Namibia eine 5 MW-Elektrolyseanlage errichtet, mit der rd. 200 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugt werden können. Die Anlage dient als Testfeld, um wissenschaftliche Erkenntnisse für das Upscaling zu gewinnen.
Pilotanlage und Testfeld für grünen Wasserstoff in Namibia
Das Forschungsprojekt wird in der hochmodernen Wasserstoff-Pilotanlage einige Kilometer außerhalb von Walvis Bay durchgeführt. Hierbei handelt es sich um das derzeit fortschrittlichste Projekt für grünen Wasserstoff im Land, so die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).
"Unsere Mission ist es, die grüne Energiewende in Namibia voranzutreiben, indem wir der führende Produzent von grünem Wasserstoff werden, die Kohlenstoffemissionen reduzieren und das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Dabei nutzen wir die Solarenergieanlage von Olthaver & List und die Expertise von Cmb.Tech in der Wasserstoff- und Ammoniaktechnologie. Wir sind sehr erfreut über die Zusammenarbeit mit der BAM, die von der University of Namibia unterstützt wird," erklärt Eike Krafft, Gruppenleiter bei Olthaver & List und Cleanergy Solutions Namibia.
Forschung als Basis für sicheres Upscaling – wissenschaftlicher Austausch
Im Rahmen des Projekts kooperieren die BAM und ihr namibisches Pendant, das Namibia Green Hydrogen Institute (NGHRI) an der University of Namibia (UNam). Die aus dieser Forschung gewonnenen Erkenntnisse sollen zum sicheren und effizienten Upscaling der Produktion von Wasserstoff und seinen Derivaten, wie z. B. Ammoniak, beitragen. Darüber hinaus zielt die Forschung darauf ab, den Aufbau von personellen Kapazitäten und die Verbreitung von Wissen in Namibia zu stärken.
Der Großteil ihrer Forschung wird im Kompetenzzentrum H2Safety@BAM der BAM stattfinden, einzelne Aspekte aber auch in der Pilotanlage in Walvis Bay.
Innovative Werkstoffe im Fokus
Im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprogramms sollen innovative Werkstoffe für geschweißte Transportleitungen, Rohrleitungssysteme und Speichertanks identifiziert und dazu beitragen, die Sicherheit und Nachhaltigkeit grüner Wasserstofftechnologien zu verbessern", so Prof. Dr.-Ing. Thomas Böllinghaus, Leiter der Abteilung Komponentensicherheit der BAM.
Das Projekt an der BAM mit einem Budget von über 1 Million Euro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das BMBF stellt zudem einen Förderbeitrag von mehr als 10 Millionen Euro für die Cleanergy-Pilotanlage in Namibia zur Verfügung.
Quelle: IWR Online
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