26.04.2017, 08:08 Uhr

Dieter Manz zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück

Reutlingen – Beim Technologie- und Maschinenbauunternehmen Manz aus Reutlingen, das unter anderem Fertigungslinien für die Photovoltaik- und Batterie-Produktion liefert, steht eine Zäsur in der Unternehmensspitze bevor. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Manz, der das Unternehmen vor 30 Jahren gegründet hat, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück.

Die Manz AG ist ein weltweit agierender Maschinenbauer mit umfassendem Technologieportfolio für die drei strategischen Geschäftsbereiche „Electronics“, „Solar“ und „Energy Storage“. Das Unternehmen mit rund 1.800 Mitarbeitern war bislang untrennbar mit dem Namen Dieter Manz verbunden. Ganz von der Unternehmens-Bildfläche verschwindet der 56-Jährige aber nicht.

Manz gründete Unternehmen 1987 im Alter von 26 Jahren

Der Vorstandsvorsitzende, Unternehmensgründer und Hauptaktionär Dieter Manz beabsichtigt, sich in der am 4. Juli 2017 stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung in den Aufsichtsrat wählen zu lassen und aus dem Vorstand der Gesellschaft auszuscheiden. Hinsichtlich beider Punkte besteht Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat.

Manz, der die Manz Automatisierungstechnik GmbH im Alter von nur 26 Jahren gegründet hatte, erklärt: „1987, genau vor 30 Jahren, habe ich dieses Unternehmen gegründet und seither die operative Entwicklung der Manz AG maßgeblich verantwortet. Anfang 2017 haben wir durch die strategische Kooperation mit Shanghai Electric und der Shenhua Group im Solarbereich sowie den damit verbundenen größten Aufträgen unserer Firmengeschichte einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Basis für eine nachhaltig profitable Entwicklung unseres Unternehmens ist damit gelegt und eröffnet ein immenses Wachstums- und Umsatzpotenzial für die Zukunft. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um die Leitung der Manz AG in die Hände eines erfahrenen Managementteams zu übergeben. Mit meiner Erfahrung möchte ich dem Unternehmen dabei als Hauptaktionär und Aufsichtsratsmitglied auch zukünftig eng zur Seite stehen.“

Eckhard Hörner-Marass soll neuer Manz-CEO werden

Die Aufgaben von Herrn Manz als Vorstandsvorsitzender soll zukünftig Eckhard Hörner-Marass, aktuell Vorstand Technologie, übernehmen. Hörner-Marass war 2016 in den Vorstand der Manz AG eingetreten und übernahm seither die operative Umsetzung der bereits zum Jahresende 2015 initiierten Restrukturierungsmaßnahmen im Konzern. Ziel des Programms „Manz 2.0" ist neben der Nachjustierung der Unternehmensstrategie die Verbesserung der Unternehmensstrukturen und -prozesse, um zukünftig wieder dauerhaft profitabel wachsen zu können. In den Verantwortungsbereich von Herrn Hörner-Marass fallen zudem die strategischen Geschäftsbereiche Energy Storage und Electronics sowie die zentralen Bereiche Forschung & Entwicklung und Business Development.

Das Ressort von Martin Drasch, Vorstand Operations, soll zukünftig neben den Bereichen Produktion und Einkauf sowie den Berichtssegmenten Contract Manufacturing und Service auch den bisher von Herrn Manz verantworteten strategischen Geschäftsbereich Solar umfassen. Wie bereits berichtet, wird zudem Gunnar Voss von Dahlen ab Juni 2017 die Position des Finanzvorstands innehaben und für die Bereiche Finanzen und Controlling, Personal, IT, Organisation und Verwaltung verantwortlich zeichnen.

Aktie reagiert verhalten positiv

Die Aktie der Manz AG, die seit 2006 an der Börse gehandelt wird, hat sich im Handel am Dienstag relativ unauffällig verhalten und ist mit einem leichten Kursplus von 1,1 Prozent auf 38,49 Euro aus dem Handel gegangen (Börse Stuttgart). Dieter Manz hält derzeit ein Aktienpaket von knapp 25 Prozent, weitere knapp 20 Prozent der Anteile liegen bei der Shanghai Electric. Im vergangen Jahr 2016 hat das Unternehmen einen Umsatz von 231 Mio. Euro und ein negatives Jahresergebnis von rund 43 Mio. Euro erzielt.

Quelle: IWR Online

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