Elektromobilität: BMW und Eon starten wegweisende Kooperation für intelligentes Laden zu Hause
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Essen - Die BMW Group und Eon wollen gemeinsam den Ausbau der Elektromobilität voranbringen. Dazu haben die Unternehmen eine mehrstufig angelegte Kooperation im Bereich des intelligenten Ladens von zuhause aus gestartet. Ein erstes Kundenangebot soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorliegen.
Die BMW Group und Eon haben die erste europaweite Kooperation für „intelligentes Laden zuhause“ vereinbart. Ziel der strategischen Kooperation ist es, mit „Connected Home Charging“ eine ganzheitliche Ladeinfrastruktur zu schaffen, die es Kunden ermöglicht, ihr elektrifiziertes BMW oder Mini Fahrzeug als Teil eines klimaneutralen, nachhaltigen Haushalts mit dem Energiesystem zu vernetzen. Mit dieser bislang einzigartigen branchenübergreifenden Kooperation wollen die BMW Group und Eon die Grundlage dafür legen, das große Potenzial von Elektrofahrzeugen für die Energiewende zu heben.
Kooperationspartner bringen ihre Expertise ein
Im Mittelpunkt der Kooperation zwischen BMW und Eon steht das Laden zuhause, das bereits heute und nach Einschätzung der beiden Unternehmen auch in Zukunft der wichtigste Anwendungsfall zum Laden von elektrifizierten Fahrzeugen sein wird. Hinzu kommt, dass zuhause durch längere Standzeiten Ladevorgänge besonders gut intelligent gesteuert werden können. Die umfassende Ladeinfrastruktur, die Eon und die BMW Group gemeinsam aufbauen wollen, soll passgenau darauf zugeschnitten werden, das Laden zuhause auf eine neue Ebene zu bringen.
Das Kernelement der Ladestruktur ist die Schaffung einer gemeinsamen Schnittstelle, die drei komplexe und bislang getrennte Systeme verbindet: Elektrofahrzeuge, das Smart Home der Kunden und den Energiesektor.
BMW wird im Zuge der Kooperation darüber hinaus für die Fahrzeuge sowie die Lade-Hardware verantwortlich sein und die Schnittstelle zum Kunden mit Fokus auf das Mobilitätsbedürfnis steuern. Eon verantwortet neben den Services rund um Installation, Elektrik und Vernetzung beim Kunden vor Ort auch nachhaltige Energietarife sowie den Zugang zum Energiemarkt, dem eine Schlüsselrolle für die intelligente Steuerung der Ladevorgänge zukommt.
Die Bündelung der breiten Expertise beider Partner soll sicherstellen, dass sich das Fahrzeug zum einen nahtlos in die Infrastruktur im Haushalt des Nutzers einfügt. Zum anderen soll sichergestellöt werden, dass der Ladeprozess reibungslos abläuft, während gleichzeitig die Vorteile einer hauseigenen Energieerzeugung etwa durch eine Solaranlage sowie die Dynamik des Energiemarkts zum Vorteil des Kunden genutzt werden können, so die Unternehmen.
Ziel: Systematischer Ausbau und Weiterentwicklung des Angebotes
Das erste Kundenangebot im Rahmen von „Connected Home Charging“ wird planmäßig ab Mitte der zweiten Jahreshälfte 2023 in mehreren Ländern Europas verfügbar sein und als ganzheitliche Paketlösung die Grundlagen bei Hardware und Vernetzung legen.
Vorgesehen ist, dass die intelligente Steuerung der Ladevorgänge zunächst zwei Varianten ermöglicht: Das solar-optimierte Laden, das die Nutzung von einer möglichst großen Menge an Strom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage ermöglicht, und das lastoptimierte Laden, das die zuhause verfügbare Strommenge optimal balanciert. So sollen sich für den Kunden durch Aufbau und Nutzung der Ladeinfrastruktursystems neben mehr Komfort auch Potenziale zur Kostenersparnis, zu einem höheren Autarkiegrad des Haushalts sowie für die Optimierung des CO2-Fußabdrucks ergeben.
Das Ladeinfrastruktur-System soll in den kommenden Jahren konsequent ausgebaut und so ergänzt werden, dass sich der Kundenutzen weiter erhöht. Das bedeutet, dass in einem zweiten Schritt das kostenoptimierte Laden hinzukommen soll. In diesem Zusammenhang ist es geplant, die Vernetzung von vollelektrischem Fahrzeug und Smart Home auf das Energiesystem auszudehnen. Dann könnten Kunden mittels eines speziellen Stromvertrags an der Preisentwicklung an der Strombörse partizipieren, um zu laden, wenn dies zu günstigen Preisen möglich ist.
Dabei soll dem Mobilitätsbedürfnis der Kunden aber immer Priorität eingeräumt werden. D.h., dass die Ermittlung der optimalen Zeitfenster auch auf Basis der vom Kunden geplanten Abfahrtszeit und der benötigten Reichweite erfolgt. Geplant ist es, dass dieses Angebot für die Kunden im Laufe des Jahres 2024 zur Verfügung steht.
Darüber hinaus sollen über die Kooperation die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, perspektivisch auch bidirektionales Laden zu ermöglichen. Diese Technologie erlaubt es, die Hochvoltbatterie eines vollelektrischen Fahrzeugs als Energiespeicher zu nutzen und den gespeicherten Strom zu einem späteren Zeitpunkt entweder in den eigenen Haushalt oder in das Stromsystem zurückzuspeisen.
Quelle: IWR Online
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