17.10.2014, 08:37 Uhr

Energiewende: Verbraucher unterstützen erneuerbare Energien weiter ungebrochen

Berlin – Nach einer neuen Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien steht die ganz große Mehrheit der Bevölkerung hinter der Energiewende und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Dabei gilt das Motto: Je dezentraler, desto besser.

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat eine repräsentative Umfrage zur Energiewende bei der TNS Emnid in Auftrag gegeben. Im Ergebnis halten über 90 Prozent den verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien für wichtig oder sogar außerordentlich wichtig.

Bevölkerungs-Umfrage: Minderheit will Ausbau nicht

Etwa 70 Prozent der Befragten halten den Ausbau der erneuerbaren Energien für außerordentlich wichtig, 20 Prozent finden ihn wichtig. Nur sieben Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Ausbau und die Nutzung weniger oder überhaupt nicht wichtig sind. Die Umfrage zeige laut AEE nicht nur die hohe Akzeptanz der Deutschen, sondern auch die Gründe, warum erneuerbare Energien für sie wichtig sind.

Warum die Menschen Erneuerbare Energien in Deutschland befürworten

Erneuerbare Energien tragen zu einer sicheren Zukunft unserer Kinder und Enkel bei. So lautet mit 75 Prozent die meistgenannte Übereinstimmung der Befragten. Auf Platz zwei mit 71 Prozent: Regenerative Energien tragen zum Schutz des Klimas bei und an siebter und letzter Stelle mit 34 Prozent steht der Beitrag zur langfristigen Senkung der Kosten. Mehrfachnennungen waren möglich.

Höhe der EEG-Umlage angemessen

Gut die Hälfte der Befragten, etwa 55 Prozent, hat angegeben, die Höhe der EEG-Umlage als angemessen zu empfinden. Ein Beispiel zur Veranschaulichung war ein 3-Personenhaushalt mit etwa 18 Euro Umlage pro Monat, bei einer monatlichen Stromrechnung von 87 Euro. 36 Prozent empfinden die Umlage als zu hoch und vier Prozent hält sie für zu niedrig. „Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist nach wie vor bereit, sich an den Investitionskosten für eine sichere, klima- und umweltfreundliche Energieversorgung zu beteiligen“, erläutert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE, das Ergebnis.

Hohe Akzeptanz bei EE-Anlagen in der Nachbarschaft

Die regenerativen Energieanlagen sind durch ihre dezentrale Erzeugungsstruktur viel häufiger präsent als etwa Kohle- oder Atomkraftwerke. Daher wurde nach der Akzeptanz von EE-Anlagen in der Umgebung des eigenen Wohnorts gefragt. Dort wurde nach „mit persönlicher Erfahrung“ und „ohne persönliche Erfahrung“ differenziert.

In der Einzelwertung liegt die Solarenergie ganz vorn. Mit 72 Prozent Akzeptanz bei jenen ohne Vorerfahrung und 83 Prozent bei jenen mit Vorerfahrung liegt die Solarenergie auf Platz eins, gefolgt von den Windenergieanlagen mit 61 Prozent ohne und 74 Prozent mit Vorerfahrung. Auf Platz drei rangieren die Biogasanlagen mit 39 und 49 Prozent. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landet das Atomkraftwerk mit fünf Prozent ohne und neun Prozent mit Vorerfahrung. Die Akzeptanz eines Gaskraftwerks kommt auf 27 und 35 Prozent und das Kohlekraftwerk auf elf und 38 Prozent. Fazit: Mit persönlicher Erfahrung steigt die Akzeptanz für Kraftwerke, egal ob erneuerbar oder konventionell.

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