Enertrag erreicht Meilenstein bei grünem Wasserstoffprojekt in Industriepark bei Magdeburg
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Dauerthal - Enertrag entwickelt derzeit in Nord- und Mitteldeutschland eine Reihe von grünen Wasserstoffprojekten. Kurz nach dem Jahreswechsel hat Enertrag die Vertragsunterzeichnung für die Lieferung eines 10 MW Elektrolyseurs bekannt gegeben. Jetzt wurde ein weiterer Meilenstein für den Hochlauf eines Wasserstoffprojektes in Sachsen-Anhalt erreicht.
Der regenerative Energiedienstleister Enertrag arbeitet im Industriepark Osterweddingen in der Nähe von Magdeburg an der Realisierung eines grünen Wasserstoff-Referenzprojektes. Mit der Beauftragung von insgesamt acht Membrankompressoren, die den Wasserstoff für unterschiedliche Anwendungen verdichten, macht Enertrag nun einen weiteren wichtigen Schritt in der Umsetzung des Projektes.
10 MW Elektrolyseur erzeugt zunächst täglich zwei Tonnen grünen Wasserstoff
In der ersten Ausbaustufe des Enertrag-Projektes in Osterweddingen bei Magdeburg werden zunächst rund zwei Tonnen grüner Wasserstoff pro Tag mit einem 10 MW PEM-Elektrolyseur produziert. Enertrag wird den Elektrolyseur systemdienlich betreiben, um Schwankungen bei der Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne auszugleichen und so das Stromnetz zu entlasten.
Der erzeugte Wasserstoff soll zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie beitragen. Darüber hinaus ist es geplant, den Wasserstoff im Transportsektor als Kraftstoff für den Fernlastverkehr und zur Erzeugung von Strom während einer "Dunkelflaute" sowie zur Einspeisung in Wasserstoffpipelines zu verwenden. Die Option, den Elektrolysestandort zu einem späteren Zeitpunkt zu erweitern, besteht.
Realisierungsvertrag für Verdichtung, Speicherung und Abfüllung abgeschlossen
Für die zur weiteren Verwertung des Wasserstoffs notwendige Verdichtung, Speicherung und Abfüllung hat Enertrag nun einen Vertrag mit den Unternehmen Streicher Anlagenbau aus Gommern und Neuman & Esser aus Übach-Palenberg zur Realisierung abgeschlossen.
Die technische und kaufmännische Projektleitung, die Planung der Gesamtanlage und die Koordinierung der beteiligten Gewerke wird dabei Streicher Anlagenbau verantworten. Der in der Region des Industrieparks ansässige Lösungsanbieter für Sektorenkopplung und Wasserstofftechnologie übernimmt in dem Projekt darüber hinaus auch die Aufgabenfelder Verrohrung, Speicherung und Systemkomplettierung.
Neuman & Esser ist für die Verdichtungstechnik zuständig. Der Anbieter von Wasserstofflösungen liefert im Rahmen des Projektes die für die Verdichtung erforderlichen Kompressoranlagen und wird Streicher bei der Integration in die Gesamtanlage unterstützen. Insgesamt werden acht Membrankompressoren (4+4, in zwei Projektphasen) den Wasserstoff für unterschiedliche Anwendungen verdichten. Vier Kompressoren werden 90 kg Wasserstoff pro Stunde auf 121 bar(a) für die Einspeisung ins Erdgasnetz und vier weitere 45 kg pro Stunde auf 501 bar(a) für die Befüllung von Trailern verdichten.
Standort bietet viele Abnahmemöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Industrie- und Mobilitätssektor
„Enertrag ist sehr stolz darauf, dass wir dieses Projekt an diesem großartigen Standort in der Mitte Deutschlands mit vielen Abnahmemöglichkeiten, sowohl im Industrie- als auch im Mobilitätssektor, realisieren. Mit dieser Referenzanlage werden wir Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen im industriellen Maßstab produzieren“, so Manuela Blaicher, Abteilungsleiterin Projektentwicklung PtX bei Enertrag, über die Bedeutung des Projektes. „Auf dem Weg der Energiewende stellt dieses Projekt für uns einen weiteren wichtigen Meilenstein in die richtige Richtung dar. Wir freuen uns, unsere weitreichenden Erfahrungen aus unserem Leistungsportfolio einbringen zu können“, ergänzt Sandra Moder, Geschäftsführerin der Streicher Anlagenbau GmbH & Co. KG.
Quelle: IWR Online
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