15.12.2014, 10:26 Uhr

Enertrag schließt Hybrid-Kraftwerk ans Gasnetz

Prenzlau – Im brandenburgischen Prenzlau ist das Hybridkraftwerk des Windenergie-Unternehmers Enertrag an das nationale Gasnetz der Ontras angeschlossen worden. Das Kraftwerk verbindet Windenergie mit einem Elektrolyseur, der Wasser in seine Bestandteile aufspaltet und so Wasserstoff zur Wärmenutzung verfügbar macht.

Gaskunden der Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy erhalten ab sofort auch Wasserstoff, der klimaneutral und erneuerbar mit Windstrom hergestellt wird.

Erzeugung von Wasserstoff mit Windkraft

Das Enertrag-Hybridkraftwerk erzeugt neben Strom auch erneuerbaren Wasserstoff. Dieser wird auch Windgas genannt und über eine kurze Stichleitung in das Erdgasnetz eingespeist. „Mit dem nun realisierten Wasserstoff-Gasnetzanschluss setzen wir einen weiteren Meilenstein für die deutsche Energiewende“, sagt Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender bei Enertrag.

Technisch ausgereifte und wirtschaftlich entwickelbare Lösung

Mit diesem Projekt wird die Einspeisung von Wasserstoff einer Power-to-Gas-(P2G)-Anlage in Deutschlands zweitgrößtes Ferngasnetz realisiert. „Wenn Windkraft zu Wasserstoff oder zu synthetischem Methan umgewandelt und in unser Netz eingespeist wird, haben wir eine technisch ausgereifte und wirtschaftlich entwickelbare Lösung für die nachhaltige Nutzung von volatiler regenerativer Energie“, erläutert Ontras-Geschäftsführer Uwe Ringel.

Erster Energieversorger mit Gastarif: Greenpeace

Als erster Energieversorger bietet Greenpeace Energy seit 2011 mit pro Windgas einen Gastarif an, der die Windgas-Technologie fördert. Die Kunden haben bislang Erdgas erhalten und einen Förderbeitrag gezahlt, den Greenpeace Energy in die Windgas-Technologie investiert hat, heißt es in der Pressemitteilung von Enertrag.

„Der Beginn der Einspeisung ist ein Meilenstein für unsere Genossenschaft und für die Energiewende, auf den wir lange hingearbeitet haben.“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy. „Auch in Zukunft wollen wir die Entwicklung von Windgas weiter vorantreiben.“ Der Abnahmevertrag zwischen Enertrag und Greenpeace Energy sieht vor, dass in 2015 und 2016 rund 800.000 Kilowattstunden (kWh) für die Gaskunden von Greenpeace Energy eingespeist werden. In 2017 und 2018 wird die eingespeiste Menge auf ungefähr eine Million kWh steigen.

Quelle: IWR Online
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