Erneuerbare Energien: Starke Kursgewinne im globalen Aktienindex RENIXX – Allzeithoch in Sicht
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Münster – Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien, RENIXX, hat sich in diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt. Jetzt rückt sogar das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2007 in Reichweite. Das hat mehrere Gründe.
Für Investoren, die im Jahr 2020 in grüne Aktien investiert haben, war das Investment bisher mehr als lohnend. Noch Ende 2019 notierte das regenerative Börsenbarometer bei lediglich 672 Punkten. Aktuell notiert der RENIXX gegen Mittag (22.12.2012) bei knapp 1.790 Punkten. Damit trennt der RENIXX nur noch knapp 129 Punkte vom Allzeithoch (1.918,71) aus dem Jahr 2007.
RENIXX World: Grüne Aktien profitieren vom politischen Wandel in der EU und in den USA
Im Jahr 2019 konnte der RENIXX World bereits mit einem Kursgewinn von 58 Prozent glänzen. Dieser Trend setzte sich Anfang 2020 fort, unterbrochen lediglich durch den COVID-19 Lockdown im Frühjahr. Mit der EU-Ankündigung des Green Deals verfestigte sich der Trend und die Kursgewinne beschleunigten sich im RENIXX. Mit dem Green Deal will Europa sein Energiesystem umgestalten, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Neben dem Ausbau von Wind- und Solarenergie ist zur Dekarbonisierung die Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie mit Stufenplan vorgesehen. Diese Ankündigung befeuerte die Aktienkurse von Unternehmen aus dem erneuerbaren Sektor und der Wasserstoffwirtschaft nachhaltig. Einen weiteren Schub erfasste den gesamten Sektor und den RENIXX nach der Wahl von John Biden zum neuen US-Präsidenten. Auch die USA sollen danach bis 2050 klimaneutral werden und wollen zum Pariser Klimaschutzabkommen zurückkehren. „ Wenn Europa, die USA und auch China ihre Wirtschaft gemeinsam in Richtung Dekarbonisierung ausrichten, dann ist das ein ganz starkes Signal an die Welt, an den Klimaschutz und an die Investoren“, so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch in Münster.
Niedrige Ölpreise und Umstrukturierung – Shell muss Milliarden abschreiben
Während sich die Aktienkurse von Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien teilweise vervielfacht haben, müssen Investoren aus dem Bereich der konventionellen Energiewirtschaft teils herbe Verluste hinnehmen. Notierte beispielsweise die Aktie der Royal Dutch Shell Anfang 2020 noch bei 25 Euro, so stürzte der Kurs zeitweilig auf 10 Euro (zuletzt am 28.10.2020) und damit um mehr als die Hälfte ab. Aktuell beträgt der Verlust im Vergleich zum Jahresbeginn 2020 noch rd. 42 Prozent (Kurs heute: 14,55 Euro). Vor allem die niedrigen Ölpreise und Umstrukturierungen führen zu milliardenschweren Belastungen bei Shell. Allein im vierten Quartal schlägt das mit 3,5 bis 4,5 Milliarden US-Dollar zu Buche, teilte Shell mit. Im Jahr 2021 will Shell im Bereich der Förderung von Öl und Gas weiter Kosten sparen.
Entkopplung: Niedrige Ölpreise belasten Kursentwicklung „grüner“ Aktien nicht
Lange Zeit hielt sich die Regel, dass erneuerbare Energien nur bei hohen Öl- und Gaspreisen wettbewerbsfähig sind. Entsprechend sind die Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien bei hohen Ölpreisen gestiegen und bei niedrigen Ölpreisen gefallen. „Die aktuell sichtbare Entkopplung zwischen Ölpreisen und Kursentwicklung grüner Aktien ist auffällig“, so Allnoch. Das zeige auch, dass die Kostendegression bei den erneuerbaren Energien wie Wind-und Solarenergie immer stärker wirke und zum anderen, dass die niedrigen Ölpreise das Geschäftsmodell und die Gewinnaussichten der konventionellen Energiewirtschaft derzeit stark belasten. „Wollen Investoren und Anleger das Investment-Risiko im Energiesektor verringern, kommen sie derzeit um eine Diversifizierung und damit um ein Investment in grüne Aktien nicht herum“, fast Allnoch zusammen. Konkret sichtbar wird dieser Richtungswechsel auch an den zahlreichen Kapitalerhöhungen im Jahr 2020 bei den im RENIXX gelisteten Unternehmen. Vor allem institutionelle Anleger und damit große Adressen investieren in globale Unternehmen der Regenerativen Energiewirtschaft. „Es fließt derzeit sehr viel Kapital in diesen Zukunftssektor und ein Ende ist momentan nicht absehbar“, so Allnoch.
Quelle: IWR Online
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