09.05.2014, 15:26 Uhr

Europäische Windenergie-Riesen Vestas und Gamesa arbeiten profitabel

Madrid / Aarhus, Dänemark – Vestas aus Dänemark und Gamesa aus Spanien zählen mit zu den größten, konzernunabhängigen Windenergieanlagen-Herstellern in Europa. In der Windenergie-Industrie herrschte zuletzt weltweit ein enormer Kostendruck, was den Unternehmen teilweise schwer zu schaffen machte. Doch Vestas und Gamesa haben im ersten Quartal 2014 wieder Gewinne erwirtschaftet, wenn auch auf überschaubarem Niveau.

Bei Vestas stand beispielsweise vor einem Jahr noch ein saftiger Verlust in Höhe von über 150 Mio. Euro zu Buche, doch den Dänen ist der Turnaround gelungen. Analysten und Investoren zeigen sich mit den Quartalsergebnissen zufrieden: Die Aktien von Vestas und Gamesa klettern kräftig und ziehen die Titel weiterer Mitbewerber wie Nordex oder Suzlon mit nach oben.

Vestas legt bei Umsatz, Gewinn und neuen Aufträgen kräftig zu

Vestas-Chef Anders Runevad sieht den Kurs seines Unternehmens bestätigt. Man habe in allen wichtigen Bereichen Fortschritte gemacht. Das sei harte Arbeit der Vestas-Kollegen gewesen. Man arbeite weiter an der Umsetzung der Strategie „Profitable Growth for Vestas“.

Der Umsatz ist im ersten Quartal 2014 gegenüber dem Startquartal 2013 um 17 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro gestiegen (Q1 2013: 1,096 Mrd. Euro). Sowohl beim Ebit wie auch beim Nettogewinn hat Vestas aus den roten Zahlen im ersten Quartal 2013 binnen Jahresfrist schwarze Zahlen gemacht. Das Ebit vor Sonderpositionen betrug 40 Mio. Euro (Q1 2013: -108 Mio. Euro). Der Nettogewinn lag im ersten Quartal 2014 bei zwei Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Nettoverlust in Höhe von 151 Mio. Euro verbucht. Beim Auftragseingang hat Vesats im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahr um 84 Prozent auf 1.188 Megawatt (MW) zugelegt. An den Jahreszielen für Umsatz und EBIT-Marge hat Vestas nichts verändert. Im Gesamtjahr will Vestas mindestens sechs Mrd. Euro umsetzen und eine Ebit-Marge von mindestens fünf Prozent erzielen.

Gamesa profitabler als Vestas

Beim spanischen Vestas-Konkurrenten Gamesa liegt das Umsatzniveau bei etwa der Hälfte dessen, was Vestas eingespielt hat. Gamesa hat im Zeitraum Januar bis März 2014 den Umsatz um 17 Prozent auf 573 Mio. Euro gesteigert (Q1 2013: 491 Mio. Euro). Das Ebit konnte um 58 Prozent auf 34 Mio. Euro (Ebit Q1 2013: 22 Mio. Euro) und der Nettogewinn um das 2,4-fache auf 17 Mio. Euro (Nettogewinn Q1 2013: 7 Mio. Euro ) verbessert werden. Auch Gamesa hält an seinen Jahreszielen fest. Die Spanier wollen 2014 insgesamt ein Volumen von 2.200 bis 2.400 MW erreichen. Die Ebit-Marge soll im Gesamtjahr sechs Prozent übersteigen (2013: 5,5 Prozent).

Analysten schätzen Vestas stark ein

Beide Aktien tendieren im Handel am Freitag nach der Veröffentlichung der Zahlen fester. Besonders das Vestas-Wertpapier verbessert sich bislang kräftig um 4,7 Prozent auf 35,25 Euro (Stand 14:29 Uhr). Die Anteilsscheine von Gamesa verteuern sich um vier Prozent auf 8,16 Euro. Im Kielwasser von Vestas und Gamesa legen auch die Titel von Suzlon (+4,6 Prozent, 0,569 Euro) und Nordex (+3,1 Prozent, 12,80 Euro) zu (Stand jeweils 09.05.2014, 15:01 Uhr).

Auch die Analysten halten das Vestas-Papier für unterschätzt und veranschlagen höhere Kursziele. Die Analysten der Großbank Société Générale haben das Kursziel von 215 auf 280 dänische Kronen angehoben. Nach Einschätzung der Société Générale dürften sich die Aktien des Windkraftanlagenbauers weiterhin besser als der Sektor entwickeln. Auch die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs korrigierten das Kursziel auf von 267,50 auf 270 dänische Kronen.

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