17.02.2012, 17:54 Uhr

Forschungsprojekt soll Power-to-Gas-Verfahren weiterentwickeln

Wiesbaden, Erfurt, Kassel - Die Bundesländer Hessen und Thüringen forschen gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) an der Speicherung regenerativer Energie in Form von erneuerbarem Methan. Eine entsprechende Kooperationserklärung wurde jetzt von Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich und ihrem Thüringer Amtskollegen Jürgen Reinholz sowie Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmid, dem Leiter des Fraunhofer Instituts in Kassel, unterzeichnet.

Die Grundlagen der Verfahrenstechnik und die Konzepte zur Einbindung in das Stromnetz haben das ZSW und Fraunhofer IWES entwickelt. Um die Realisierbarkeit des sog. Power-to-Gas-Verfahrens in der Praxis zu demonstrieren und die Chancen des Verfahrens zu ermitteln, soll nun eine von der Fa. SolarFuel entwickelte Pilotanlage am Eichhof, dem Standort des Hessischen Biogas-Forschungszentrums HBFZ in Bad Hersfeld zu Versuchszwecken in Betrieb gehen. Insgesamt 600.000 Euro investieren die Kooperationspartner zu gleichen Teilen in die Forschung und den Aufbau der Pilotanlage. In dem Projekt soll in einer 25 kW-Forschungsanlage unter praxisnahen Bedingungen die Zuverlässigkeit, die Betriebsweise und Effizienz der Methanisierung von Wasserstoff optimiert und die Verwertbarkeit des Erneuerbaren Methans erforscht werden.

Zentrales Element der neuen Entwicklung ist eine Methanisierungseinheit, in der das im Biogas vorhandene CO2 mit Hilfe von Wasserstoff in Methan umgewandelt wird. Dieses Methan kann dann wiederum direkt in das vorhandene Erdgasnetz eingespeist werden. Der für die Reaktion benötigte Wasserstoff wird durch Wasserspaltung per Elektrolyse gewonnen. "Die Leistungsfähigkeit an der Erdgas-Einspeisestelle wird durch dieses Verfahren nahezu verdoppelt, da jedes CO2 Teilchen aus dem Biogas durch ein Methanteilchen ersetzt wird. Die Energie für diese Leistungssteigerung wird dem elektrischen Netz zu Zeiten entnommen, in denen Energieüberschuss herrscht", so Prof. Schmid. "Auch herkömmliche, stromeinspeisende Biogasanlagen können von diesem neuen Verfahren profitieren. Dabei erhöht die Methanisierung die Kapazität von Biogasspeichern und damit die Energiemenge, die bedarfsgerecht in das Stromnetz eingespeist werden kann. Damit kann ein wirkungsvolles Energiemanagement zur Entlastung der elektrischen Netze realisiert werden", so Schmid weiter.

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