04.07.2024, 11:42 Uhr

Gebotstermin 1. Mai 2024: Wind an Land- und Innovations-Ausschreibung leicht unterzeichnet - Rekord bei Wind an Land-Zuschlägen


© IWR, Schlusemann

Bonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat das Ergebnis der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land und das Ergebnis der Innovations-Ausschreibung zum Gebotstermin 1. Mai 2024 veröffentlicht. Beide Ausschreibungsrunden sind leicht unterzeichnet, in der Wind-Ausschreibung wurde trotzdem ein neuer Zuschlagrekord erreicht.

Ungewöhnlich lange hat es bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse der Windenergie an Land-Ausschreibung und der Innovationsausschreibung mit Gebotstermin 01. Mai 2024 durch die BNetzA gedauert. Mit Bekanntgabe der Ergebnisse am gestrigen Mittwoch (03.07.2024) ist nun klar, dass bei beiden Ausschreibungen das Ausschreibungsvolumen nicht ganz ausgeschöpft werden konnte, das Volumen der eingereichten Gebote insgesamt aber anzieht.

BNetzA-Präsident: Bei Fortsetzung der positiven Entwicklung sind Wind an Land-Zubauziele erreichbar

Zwar liegt die eingereichte Menge bei der Windenergie-Ausschreibung über den vorangegangenen Runden, die aktuelle Ausschreibung ist allerdings erneut unterzeichnet, obwohl die BNetzA im Vorfeld das Ausschreibungsvolumen reduziert hatte.

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 2.795 Megawatt (MW) wurden 197 Gebote mit einer Gebotsmenge von 2.485 MW eingereicht. Ähnliche Volumina gab es seit den Gebotsrunden im Jahr 2017 nicht mehr. Im Ergebnis wurden 189 Gebote mit einer Gesamtleistung von 2.379 MW bezuschlagt, was einen neuen Rekord darstellt. Acht Gebote mussten vom Verfahren ausgeschlossen werden. BNetzA-Präsident Klaus Müller sieht in dem Ausschreibungsergebnis den Trend steigender Gebots- und Genehmigungszahlen bestätigt. „Bei einer Fortsetzung dieser positiven Entwicklung sind die Zubauziele bei Wind an Land erreichbar“, so Müller.

Trotz des Zuschlagsrekords lag das Ausschreibungsvolumen deutlich unterhalb des ursprünglichen Ausschreibungsvolumen von 4.100 MW (4,1 GW). Die BNetzA hatte das Ausschreibungsvolumen gekürzt, weil im vergangenen Jahr die Ausschreibungsvolumina nicht ausgeschöpft wurden. Diese nicht zugeteilte Menge wird laut BNetzA mit den Ausschreibungen in diesem Jahr nachgeholt.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Werte liegen zwischen 7,20 ct/kWh und 7,35 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt mit 7,33 ct/kWh wie in den Vorrunden nur knapp unterhalb des Höchstwerts (7,35 ct/kWh).

An der regionalen Verteilung der eingereichten Gebote hat sich gegenüber den vorangegangenen Ausschreibungsrunden nicht viel geändert. Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (727 MW, 68 Zuschläge), vor Niedersachsen (430 MW, 26 Zuschläge) und Schleswig-Holstein (318 MW, 17 Zuschläge).

Der BWE begrüßt das Ausschreibungsergebnis im Windsektor. “Die deutsche Windenergiebranche ist zurück. Nach einem Jahr mit einem Spitzenvolumen bei den Neugenehmigungen und einem sehr genehmigungsstarken ersten Quartal sehen wir, dass sich die positive Stimmung der Branche nun auch in den Ausschreibungen niederschlägt. Jetzt gilt es, diesen Schwung auch weiterhin zu halten“, so BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.

Innovations-Ausschreibung: ausschließlich Gebote für Kombination von Solaranlagen mit Speichern eingereicht

An den Innovationsausschreibungen können nur Gebote für Kombinationen von Windenergie- oder Solaranlagen mit Anlagen gesicherter Erzeugung abgegeben werden. Die ausgeschriebene Menge umfasste ein Volumen von 583 MW. Insgesamt gingen 48 Gebote über eine Gesamtleistung von 564 MW ein. Sämtliche Gebote bezogen sich auf Anlagenkombinationen von Solaranlagen und Speichern. Fünf Gebote wurden in dieser Runde vom Verfahren ausgeschlossen. Somit hat die BNetzA 43 Geboten einen Zuschlag erteilen können. Die Zuschlagsmenge beläuft sich auf 512 MW.

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 6,78 ct/kWh bis 9,17 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert entspricht mit 8,33 ct/kWh dem Wert der vorherigen Gebotsrunde. Er liegt deutlich unter dem Höchstwert von 9,18 ct/kWh.

Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Gebote für Standorte in Bayern (245 MW, 24 Zuschläge), gefolgt von deutlich geringerem Volumen für Standorte in Mecklenburg-Vorpommern (79 MW, vier Zuschläge) und Schleswig-Holstein (73 MW, fünf Zuschläge).

Nächste Ausschreibungstermine

Die Veröffentlichung der aktualisierten Statistiken zu den Gebotsrunden wird im Nachgang erfolgen. Die nächste Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land findet am 1. August 2024 statt. Die nächste Innovationsausschreibung wird am 1. September 2024 durchgeführt.

Quelle: IWR Online

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