„H2-Ready“: Siemens Energy erhält Zertifizierung für Wasserstoff-Kraftwerkskonzept
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München – Grüner Wasserstoff ist auf dem besten Weg, in Zukunft eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung der Energiesysteme zu spielen. Deshalb steigt die Nachfrage von Investoren und Energieversorgern nach Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerken, die in Zukunft auch teilweise oder vollständig mit Wasserstoff betrieben werden können. Unabhängige Zertifikate schaffen Planungssicherheit.
Damit neue Kraftwerke zukunftssicher sind, hat der TÜV-Süd einen Leitfaden zur Definition von „H2-Readiness“ (wasserstoffgeeignet) für Kraftwerke entwickelt und bietet eine unabhängige Zertifizierung an. Siemens Energy hat als weltweit erstes Unternehmen und Kraftwerks-Hersteller schon jetzt eine solche Zertifizierung vom TÜV Süd erhalten.
Zertifizierung „H2-Ready“ für komplettes Kraftwerk mit allen Teilsystemen
Energieversorger, die den Kauf eines neuen Kraftwerks mit Wasserstoff-Option erwägen, erwarten eine Zusage über die Eignung des Kraftwerks, Wasserstoff als Brennstoff verwenden zu können. Einige neue GuD-Kraftwerke werden bereits heute als „H2-Ready“ beworben. Bislang gab es jedoch keine klare Definition für diesen Begriff. „Unser Leitfaden ermöglicht es OEMs, Anlagenbetreibern oder Versicherern, eine standardisierte, transparente Richtlinie anzuwenden“, erläutert Reiner Block, CEO der Division Industry Service von TÜV Süd.
Block: „Die Zertifizierung umfasst ein komplettes Kraftwerk mit all seinen relevanten Teilsystemen.“ Dabei wird nicht ein bestehendes Kraftwerk als „H2-Ready“ zertifiziert, sondern ein Fahrplan beschrieben, wie es im Laufe der Zeit auf die Beimengung von Wasserstoff oder sogar auf die Verbrennung von reinem Wasserstoff umgerüstet werden kann.
Stufenplan: Zertifizierung eines GuD-Kraftwerks für die Wasserstoffnutzung
Der vom TÜV Süd angebotene Zertifizierungs-Fahrplan für ein GuD-Kraftwerk umfasst drei Stufen: Die erste Stufe umfass ein Concept Certificate für die konzeptionelle Auslegung (einschließlich der Randbedingungen) während der Ausschreibungsphase, während die zweite Phase ein Project Certificate für die Umsetzungsphase, d. h. die endgültige Anlagenauslegung und ihre Spezifikationen umfasst. Die dritte Ebene betrifft das Transition Certificate für die Umrüstung eines gebauten GuD-Kraftwerks auf Wasserstoffverbrennung - einschließlich einer Überprüfung der Nachrüstungsmaßnahmen und ihrer Auswirkungen auf Sicherheit und Leistung.
Hybrid-Kraftwerkslösungen mit Speicherung und Rückverstromung
Um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, sind Wasserstoff-Kraftwerke laut Siemens Energy nicht nur in Form von GuD-Kraftwerken denkbar. Die vom TÜV Süd angebotene Zertifizierung lässt sich danach auf eine Vielzahl von Lösungen übertragen. Schon heute bietet Siemens Energy Hybridlösungen mit Wasserstofferzeugung, -speicherung und -rückverstromung an. Das Unternehmen ist derzeit am Bau mehrerer Kraftwerke beteiligt, die teilweise oder vollständig mit Wasserstoff befeuert werden sollen.
Quelle: IWR Online
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