21.11.2011, 10:03 Uhr

Holzindustrie gegen gezielte Förderung der Holz-Mitverbrennung

Berlin - Einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) zufolge könnte der Einsatz von holzartiger Biomasse in Kohlekraftwerken bis zu 50 Prozent der bisher verwendeten Kohle ersetzen. Dadurch könnten bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, weshalb die dena für eine Förderung der Mitverbrennung von Biomasse plädiert hatte. Nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) ist jedoch unklar, wie der dadurch steigende Rohholzbedarf gedeckt werden soll. Die dena-Experten gehen nach Angaben des Verbandes davon aus, den Mehrbedarf durch einen Mix aus heimischer und importierter Biomasse decken zu können. Die Importmöglichkeiten von Holz aus Übersee sind aus Sicht der AGR allerdings stark begrenzt.

„Eine zusätzliche Förderung der Verbrennung von holzartiger Biomasse würde zwangsläufig dazu führen, dass die Energieversorger verstärkt auf dem heimischen Rohholzmarkt einkaufen", sagt Ludwig Lehner, Präsident der AGR. Aktuelle Studien zeigten aber, dass die verfügbaren heimischen Holzvorkommen bereits vollständig genutzt würden. Eine verstärkte Nutzung in Kohlekraftwerken würde den Rohstoff Holz vorzeitig dem Verwertungs- und Recyclingzyklus entziehen. „Es geht deshalb nicht darum, auf Holz als Energieträger zu verzichten. Aber hier werden falsche Erwartungen an den regenerativen Rohstoff und seine Verfügbarkeit gestellt", kritisiert Lehner die dena-Studie.

Holz solle zuerst stofflich verwertet werden, bevor es am Ende der Nutzung in Energie umgewandelt wird. Die AGR fordert deshalb ein ganzheitliches Energiekonzept, das die Ressourceneffizienz bei der Verwertung des Rohstoffes Holz stärker berücksichtigt sowie eine damit verbundene Überprüfung der Fördermaßnahmen für die energetische Nutzung von holzartiger Biomasse.

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© IWR, 2011