25.05.2021, 15:01 Uhr

Iberdrola beauftragt Vestas mit Turbinenlieferung für Offshore-Windpark Baltic Eagle


© Vestas

Berlin - In der vergangenen Woche hat der spanische Energiekonzern Iberdrola über die Kooperation mit 50Hertz beim Bau der Umspannplattform für den Offshore-Windpark Baltic Eagle berichtet. Mit der Bekanntgabe der vertraglichen Vereinbarung mit Vestas zur Lieferung der Windturbinen folgt nun ein weiterer Meilenstein.

Iberdrola und Vestas haben einen Turbinenliefervertrag und einen Wartungsvertrag für den Offshore-Windpark Baltic Eagle in der deutschen Ostsee unterzeichnet. Die Installation der Windturbinen soll im ersten Quartal 2024 beginnen. Mit der Inbetriebnahme von Baltic Eagle wird die offshore installierte Leistung von Iberdrola in Deutschland bei über 800 MW liegen, das Investitionsvolumen wird sich auf insgesamt ca. 2,5 Milliarden Euro belaufen.

Deutschland zählt im Bereich Windenergie zu Iberdrolas Schlüsselmärkten

Nachdem Iberdrola den dänischen Windturbinen-Hersteller Vestas bereits im Februar 2019 als bevorzugten Lieferanten ausgewählt hat, hat der spanische Energieversorger jetzt die Unterzeichnung eines Vertrages über die konkrete Lieferung von 50 Offshore-Windturbinen vom Typ V174-9,5 Megawatt (MW) für den Windpark Baltic Eagle bekannt gegeben. Der Vertrag sieht die Lieferung und Installation der Windenergieanlagen im Jahr 2024 vor. Beide Parteien haben darüber hinaus einen Service-und Wartungsvertrag für die neuen Windturbinen abgeschlossen.

Nach der erfolgreichen Errichtung des 350-MW-Windparks Wikinger im Jahr 2017, kommt nun Baltic Eagle mit 476,25 MW installierter Leistung und einer Fläche von 40 km2 hinzu. Der Standort von Baltic Eagle liegt etwa 75 km vor der Küste und wird über zwei neue Hochspannungskabel an das Umspannwerk Lubmin angeschlossen. Zusammen mit Wikinger entsteht so das bis dato größte Offshore-Windcluster in der Ostsee mit einer Gesamtleistung von 826 MW und einer Gesamtinvestition von 2,5 Milliarden Euro. Die Ostsee entwickelt sich damit zu einem Knotenpunkt für Offshore-und Onshore-Dienstleistungen für die Projekte von Iberdrola in Deutschland und den baltischen Küstenländern.

Das Offshore-Cluster, das vom Hafen Mukran auf der Insel Rügen aus betrieben wird, produziert genug Energie, um 45 Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu decken. Es wird nach vollständiger Inbetriebnahme1,65 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.

"Es wird Synergieeffekte in unseren Projekten geben, insbesondere durch gemeinsame Wartungskampagnen und durch die Nutzung der hervorragenden Infrastruktur in Sassnitz“, so Iris Stempfle, Iberdrolas Geschäftsführerin in Deutschland. Die Offshore-Windenergie werde ein wichtiger Baustein für eine wirtschaftlich sinnvolle Energiewende sein. „Wir brauchen aber stabile Rahmenbedingungen, um die Investitionen planen und umsetzen zu können“, so Stempfle weiter.

Kostensenkung für die Offshore-Windtechnologie

In Baltic Eagle sieht Iberdrola auch einen Beitrag zur Kostensenkung bei der Offshore-Windenergie, nachdem das Unternehmen bei der zweiten Offshore-Ausschreibung der Bundesnetzagentur mit der effizienteren 9,5-MW-Plattform von MHI Vestas erfolgreich war. Mit einem Rotorblattdurchmesser von 174 m und einer Nabenhöhe von 107 m über dem Meeresspiegel verfügt die V174-9,5-MW-Turbine über die größte kommerziell erprobte Rotorgröße und die aktuell höchste Leistung der Branche, so Iberdrola.

Iberdrolas Offshore-Windgeschäft

Mit einem hohen Auftragsvolumen hat sich die Offshore-Windkraft als Kerngeschäft für Iberdrola konsolidiert. Iberdrola sieht sie als Schlüssel für das zukünftige Wachstum. Der Energiekonzern betreibt bereits den 389-MW-Offshore-Windpark West of Duddon Sands (WoDS) in der Irischen See (seit 2014), den 350-MW-Windpark Wikinger in der deutschen Ostsee (seit 2017) und den 714-MW-Windpark Eas Anglia One im britischen Teil der Nordsee (seit 2020). Weitere 2.600 MW befinden sich im fortgeschritten Baustadium. Von 20.000 MW Projektportfolio plant Iberdrola nach eigenen Angaben 12.000 MW bis 2030 in Betrieb zu nehmen. Diese Entwicklung wird vor allem durch das Engagement in neuen Wachstumsmärkte mit hohem Potenzial wie Japan, Polen, Schweden und Irland unterstützt.

Quelle: IWR Online

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