13.04.2021, 17:27 Uhr

Japan plant 160 MW Offshore Windpark im Hafen von Kashima


© Tokyo Gas

Tokio – Der Ausbau der Windenergie in Japan hinkt der Solarenergie derzeit noch weit hinterher. Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht, der Anteil der Windkraft an der japanischen Stromerzeugung soll schon bald kräftig steigen.

Die japanische Regierung will für das Land die Klimaneutralität bis 2050 erreichen und setzt mit neuen Zielvorgaben nun verstärkt auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Ein japanisches Konsortium plant aktuell den Bau eines großen Offshore Windparks im Hafen von Kashima, Präfektur Ibaraki, nordöstlich von Tokio.

Japanisches Konsortium plant 160 MW Offshore Projekt

Noch ist der Anteil des Windstroms an der Stromerzeugung in Japan (rd. 950 Mrd. kWh) mit gerade einmal 0,76 Prozent (2019) verschwindend gering. Doch mit der neuen Politik soll auch die Offshore Windenergie einen kräftigen Schub erhalten. Die Unternehmen Wind Power Group, Tokio Gas und Vena Energy haben beschlossen, die Kräfte zu bündeln und in das Geschäft mit der Offshore Windenergie auszubauen. Dabei setzt Wind Power Group als Windunternehmen auf die langjährigen Erfahrungen. Das Unternehmen hat den Nearshore Windpark Kamisu errichtet, der dem verheerenden Tsunami 2011 standgehalten hatte. Tokyo Gas ist als Energieversorger hauptsächlich in der Region Kanto tätig. Das Konsortium hat das Ziel, im Jahr 2024 mit dem Bau des Offshore Windparks „Kashima Port Offshore Wind Power Generation Project“ zu beginnen.

Über den geplanten Offshore Standort Kashima

Nach Angaben von Tokyo Gas befindet sich der Projektstandort in der "Kashima Seaside Industrial Zone", die einen hohen Energieverbrauch aufweist. Mit der Genehmigung und Zertifizierung der Präfektur Ibaraki am 29. März 2021 werden 19 Windkraftanlagen in dem "Gebiet mit erneuerbaren Energiequellen" im Hafenbereich von Kashima installiert. Die Gesamtleistung beläuft sich auf 160 MW, so dass voraussichtlich Turbinen mit einer Leistung von rd. 8,5 MW zum Einsatz kommen. Masashi Komatsuzaki, CEO von Wind Power ist sich aber ganz sicher: „Die Windenergieerzeugung in Japan tritt in eine neue Ära ein. Als Vorreiter der Offshore Windenergie werden wir durch die groß angelegte Offshore-Windstromerzeugung zur Verwirklichung einer kohlenstofffreien Gesellschaft beitragen.“

Japanisches Ziel für die Offshore Windenergie: 30 bis 45 GW bis 2040

Die neue Strategie in Japan sieht vor, einen attraktiven heimischen Markt für Offshore Windenergie zu etablieren. Im Dezember 2020 wurden dafür in der zweiten Sitzung des Rates für den Dialog zwischen Regierung und der Offshore Windindustrie die Weichen für den zukünftigen Ausbau der Offshore Windenergie in Japan gestellt. Am Ende genehmigte der Rat die „Vision der Offshore-Windindustrie“ mit den Hauptzielen, die installierte Offshore Windkraftleistung in Japan stufenweise bis 2030 auf 10 GW (10.000 MW) und bis 2040 auf 30 bis 45 GW zu erhöhen.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2021