KfW-Bank unterstützt Energiewende in Marokko
Frankfurt – In Marokko entsteht derzeit der größte Solarpark der Erde. Unterstützt wird das Projekt auch aus Deutschland. Der erste Teilabschnitt speist bereits Strom ins Netz. Nun wurden weitere Kredite aus Deutschland zugesagt.
Der Bau des größten Solarparks der Welt, der mit Hilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Marokkos Süden in der Provinz Ouarzazate entsteht, schreitet weiter voran. Parallel zur Weltklimakonferenz in Marrakesch haben die KfW und die marokkanische Regierung einen Kreditvertrag über weitere 60 Mio. Euro unterzeichnet.
Entwicklungsminister Müller besucht das „Licht“
Im Beisein von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vereinbarten Vertreter des Königreichs Marokko und der KfW den weiteren Ausbau des Solarparks in Ouarzazate. Nahe der Wüstenstadt erstrecken sich dort die Anlagen des weltweit größten Solarparks, der in vier Ausbaustufen entsteht. Das gesamte Projektvolumen beträgt rund 2,2 Mrd. Euro, davon hat die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) inklusive der frischen 60 Mio. Euro insgesamt 829 Mio. Euro finanziert.
Solarkraftwerke mit 580 MW Kraftwerksleistung geplant
Noor (arabisch für Licht) I kommt auf eine Kraftwerksleistung von 160 Megawatt (MW) und wird Strom für 350.000 Menschen bereitstellen. In den nächsten Jahren werden am Standort Ouarzazate insgesamt vier Kraftwerke mit der Leistung von 580 MW entstehen. In dem Solarkraftwerk sollen verschiedene Solartechnologien zur Anwendung kommen. Zwei Parabolrinnenkraftwerke, ein Solarturmkraftwerk und ein Photovoltaik-Kraftwerk sind geplant. Noor I ist eines der beiden Parabolrinnenkraftwerke. Der Solarpark soll nach seiner Fertigstellung insgesamt bis zu 1,3 Millionen Menschen mit Strom versorgen. Für das Klima bedeutet dies eine CO2-Einsparung von jährlich mindestens 800.000 Tonnen. Marokko spart zudem durch die Nutzung der Solarstrahlung den Import fossiler Energien und damit Devisen.
Was bringt Klimakonferenz in Marrakesch nach Trump-Wahl?
Auch Umweltministerin Barbara Hendricks besichtigte das beeindruckende Kraftwerk im Rahmen ihres Aufenthaltes in Marokko. Hendricks erklärte: „Nachhaltige Sonnenenergie ist eine Energiequelle, die überall und für alle Nationen der Erde verfügbar ist. Diese Voraussetzungen hat sich Marokko in Ouarzazate zu Nutze gemacht und das weltweit größte solarthermische Kraftwerk geplant und teilweise schon gebaut. Die NOORo-Solarkraftwerke in Ouarzazate sind ein Wegweiser für die ganze Region.“
Wie weltweit der Ausstoß von Schadstoffen gemindert werden kann, um die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, diskutieren die rund 15.000 Teilnehmer der Weltklimakonferenz in Marrakesch. Nach erster Verunsicherung durch das Wahlergebnis in den USA konzentrierte sich die Konferenz wieder engagiert darauf, das Pariser Abkommen zum Erfolg zu führen.
Quelle: IWR Online
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