26.05.2014, 09:47 Uhr

Niederländer und Deutsche treiben Entwicklung der Offshore-Branche voran

Hamburg – Jan Rispens, Geschäftsführer der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH (EEHH), erwartet durch die Veränderungen im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) neuen Schwung im deutschen Markt für Offshore-Windenergie. Zudem sieht er große Chancen, über die deutsch-niederländische Meeresgrenze hinweg die Entwicklung der Offshore-Branche gemeinsam voranzutreiben.

Dies erklärte Rispens auf dem Dutch-American-German Offshore Wind Summit, welches in der vergangenen Woche (19.05.2014) bei der DNV GL Group in Hamburg stattfand. Auf Einladung der EEHH und des niederländischen Netzwerks Cleantech Holland trafen sich dort Vertreter mehr als 100 Unternehmen der Offshore-Wind-Industrie aus Deutschland, den Niederlanden und den USA. Wichtiges Thema war dabei auch das große Gemini-Projekt in niederländischen Gewässern mit deutscher Beteiligung (IWR Online berichtete).

Deutschland: 2.500 MW Offshore-Leistung bis Ende 2015

Rispens erklärte: „Beim Dutch –American - German Offshore Wind Summit 2014 trafen sich Offshore-Experten aus drei Ländern und tauschten sich zu aktuellen Entwicklungen und Praxiserfahrungen aus. So ist es über die deutsch-niederländische Meeresgrenze hinweg möglich, die Entwicklung der Branche gemeinsam voranzutreiben. Durch die Veränderungen im Fördergesetz EEG, die einen Gesamtausbau von 6.500 Megawatt bis 2020 vorsehen, gehen wir von neuem Schwung im deutschen Offshore-Markt aus. Bis Ende 2015 sollen Offshore Windparks in Deutschland mit etwa 2.500 Megawatt Gesamtleistung fertig gestellt werden.“

Gemini-Projekt soll 600 MW bringen

Rogier Blokdijk, Business Development Manager bei Cleantech Holland: „Die Veranstaltung Dutch –American -German Offshore Wind Summit 2014 fällt in den gleichen Zeitraum wie die Beauftragung eines der weltweit größten Offshore Windparks im niederländischen Nordseeteil direkt an der Meeresgrenze zu Deutschland am 15. Mai. Der Bau dieses Windparks ‚Gemini‘ soll bis 2017 abgeschlossen werden. Es handelt sich um ein größtenteils niederländisch/deutsches Konsortialprojekt und belegt die intensive Zusammenarbeit der beiden Länder.“ Beim Gemini-Projekt ist der deutsche Technologie-Konzern Siemens als Finanzier sowie Turbinen-Lieferant im Boot. Der Park soll über eine Gesamtleistung von 600 Megawatt (MW) verfügen und besteht aus 150 Siemens-Windenergieanlagen, mit einer Leistung von jeweils 4 MW. Der Windpark in der Nordsee wird vor der Küste Groningens entstehen und soll planmäßig 2017 ans Netz gehen.

Schröter: Erfahrungsaustausch ist wichtig

Im Vordergrund der Veranstaltung mit Wirtschaftsvertretern steht nach Angaben der Veranstalter auch die Entwicklung gut funktionierender Wertschöpfungsketten und optimierter Arbeitsabläufe. Dazu sagte Andreas Schröter, Executive Vice President, Renewables Certification DNV GL: „Um die Offshore Wind Industrie erfolgreich und kosteneffektiv zu gestalten, ist ein stetiger Erfahrungsaustauch wichtig. Wir freuen uns, bereits das zweite Mal wichtige Akteure aus den Niederlanden und Deutschland in unserem Hause zu begrüßen. Eine Kooperation in Nordwest-Europa ist entscheidend, und wir leisten gerne unseren Beitrag dazu.“

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