Nordex punktet zum Jahresende mit Aufträgen in Europa

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Hamburg - Der Windenergiehersteller Nordex hat im Dezember eine Reihe von Aufträgen aus Europa mit einer Gesamtkapazität von fast 500 MW erhalten. Darunter befindet sich auch ein Großauftrag aus den Niederlanden für ein besonders innovatives Projekt.
Nordex wird im Rahmen eines bislang einmaligen Projektes in den Niederlanden einen Windpark mit Anlagen errichten, die sich durch besonders niedrige elektromagnetische Strahlungswerte auszeichnen. Für den Windpark in der Nähe eines Antennenfeldes wurde eigens eine neue Version der Nordex N131/9000 Windenergieanlage (WEA) entwickelt. Den Auftrag zur Errichtung des Windparks hat Nordex neben weiteren Aufträgen aus etlichen europäischen Ländern im Dezember 2019 noch erhalten.
Nordex liefert 44 Anlagen mit minimaler elektromagnetischer Strahlung
Die Nordex Group hat vor dem Jahreswechsel im Dezember noch die Order für die Errichtung des niederländischen Windparks "De Drentse Monden en Oostermoer" (DMO) Erhalten. Nordex wird 44 Windenergieanlagen vom Typ N131/3900 mit einer Gesamtleistung von 171,6 Megawatt (MW) an die Kunden Duurzame Energieproductie Exloermond BV, Raedthuys DDM B.V. und Windpark Oostermoer Exploitatie B.V. für den DMO-Windpark liefern. Nordex wird die Anlagen nach der Errichtung auch für einen Zeitraum von 25 Jahren warten. Die Lieferung und Errichtung der Anlagen soll im Laufe des Jahres 2020 erfolgen.
Der Standort des Windparks „DMO“ befindet sich südöstlich von Groningen in der Provinz Drenthe bei Exloo. Das Besondere an dem Projekt ist, dass es sich in unmittelbarer Nähe des zentralen Antennenfelds des „Low-Frequency Array“ (LOFAR) befindet. Das LOFAR, unter Leitung des niederländischen Instituts für Radioastronomie ASTRON, ist ein europaweites Netz aus tausend hochsensiblen Funkantennen und wird im weltgrößten Antennenverbund zur Erforschung des Universums genutzt.
Zwar erfüllen grundsätzlich alle Windenergieanlagen des Herstellers die bereits geltende Norm für die maximal zulässige elektromagnetische Strahlung, so Nordex. In dem konkreten Fall waren die kundenseitigen Anforderungen allerdings besonders hoch. Die Voraussetzung für den Zuschlag des 172-MW-Auftrags war, dass die Höhe der Emission elektromagnetischer Strahlung der Turbinen im Park auf ein festgelegtes absolutes Minimum reduziert wird, so Nordex. Um dies sicherzustellen, hat der WEA-Hersteller im Sommer 2019 eine extrem strahlungsarme Version der N131-Turbine entwickelt und am Standort errichtet. Vor Ort hat ASTRON mit den LOFAR-Antennen und eigener Technologie in einem aufwendigen Messverfahren die sehr geringe elektro-magnetische Strahlung der Anlage bestätigt. Vor diesem Hintergrund hat Nordex im Dezember dann den Auftrag für die weiteren 44 N131/3900 WEA erhalten. Den Auftragseingang der Testturbine hatte Nordex bereits 2018 gebucht. Im Endausbau wird der Windpark „DMO“ damit 45 WEA mit einer Gesamtleistung von insgesamt 175,5 MW umfassen.
Weitere Aufträge mit 308 MW Leistung im Dezember aus Europa
Neben dem Auftrag aus den Niederlanden hat Nordex im Dezember 2019 Aufträge über eine Gesamtleistung von insgesamt 308 MW aus unterschiedlichen Ländern in Europa erhalten. Hauptabsatzmarkt war die Türkei mit drei Projekten über insgesamt 105 MW. Weitere Aufträge hat Nordex sich in Frankreich (68 MW), Finnland (43 MW), Deutschland (34 MW) und Kroatien (32 MW) sowie Spanien und Italien gesichert. Mit 72 Anlagen erstreckte sich das Gros der erteilten Aufträge auf Turbinen der Delta- und Delta4000-Serie mit Nennleistungen zwischen 3,0 und 4,8 MW.
Aktienkurs gibt nach
Die Aktie von Nordex zeigt sich in dieser Woche trotz der Aufträge bislang verschnupft. Bis zum gestrigen Handelstag hat der Kurs in dieser Woche um 3,6 Prozent auf 11,63 Euro nachgegeben. Im heutigen Handel erholt sich die Aktie wieder und steht aktuell bei 12,02 Euro (08.01.2020; 12:30 Uhr Börse Stuttgart).
Quelle: IWR Online
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